Instant Messaging beliebter als E-Mail
Fünf von sechs deutschen Jugendlichen nutzen zumindest mehrmals pro Woche das Internet.
Die bevorzugte Online-Kommunikationsmethode junger Nutzer und gleichzeitig die wichtigste Web-Aktivität ist das Instant Messaging (IM), wie eine vom Medienpädagogischen Forschungsverband Südwest (MPFS) erstellte Studie zeigt. Diese läßt auf die Zukunft der Nutzung von Kommunikationsmittel schließen.
Insgesamt gaben 83 Prozent der befragten Jugendlichen im Alter von zwölf bis 19 Jahren an, täglich oder mehrmals wöchentlich das Internet zu nutzen. “Instant Messaging wird von dieser aufgeschlossenen Nutzerschaft besonders gut angenommen”, meint dazu Florian Koch, Bereichsleiter Digitale Medien & E-Dienste beim IT-Branchenverband Bitkom. Die hohe Nutzung werde durch steigende Breitbandpenetration, Flatrate-Angebote und zunehmend mehr Services, die auf junge Nutzer zugeschnitten sind, begünstigt.
IM-Anwendungen sind sehr beliebt. Fast drei Viertel der jugendlichen User nutzen regelmäßig die Online-Sofortnachrichten, die damit bei diesem stark Internet-affinen Nutzersegment die E-Mail (60 Prozent) bereits deutlich überflügelt hat. “Wer viel online ist, kann sich durch Sofortnachrichten jederzeit und unmittelbar austauschen – zusätzlich zur normalen Sprachkommunikation”, nennt Koch einen Grund für diesen Erfolg. Der Trend zum IM gerade bei jugendlichen Nutzern würde sich durch zusätzliche Angebote wie Video-Funktionen und zunehmend mobile Verfügbarkeit wohl weiter fortsetzen.
Nach den beiden Kommunikationsmitteln die dritthäufigste Online-Aktivität ist das Hören von Musik, danach folgt die Recherche von Informationen. Die Internet-Affinität von Mädchen und Jungen erweist sich in den MPFS-Daten als ähnlich hoch, auffällig dagegen ist eine Korrelation höherer Internetnutzung mit höherem Bildungsgrad.
Bei der Internet-Nutzung rät der BITKOM jungen Nutzern zum verantwortungsvollen Umgang mit persönlichen Daten. Anlässlich der Safer Internet Days in der vergangenen Woche hatte BITKOM-Präsidiumsmitglied Dieter Kempf dabei die Eigenverantwortung betont. “Nutzer haben es meist selbst in der Hand, das richtige Maß an Privatsphäre zu wählen”, meinte Kempf. Dies gilt laut Bitkom insbesondere für Online-Communitys, wo Nutzer häufig die Möglichkeit haben, nur Freunden umfangreichere Daten anzuzeigen. Davon sollten Nutzer Gebrauch machen, so der Rat des Verbandes.