Google mausert sich zum Buchhändler
Ab Sommer will Google auch digitale Bücher verkaufen. Anders als die Konkurrenten Amazon oder Barnes & Noble kann Google in diesem Markt von der starken Position im Such-Markt profitieren.
Ab Juni oder Juli will Google mit eigenen Angeboten E-Books verkaufen, wie das Unternehmen erklärte. Über die Möglichkeit, in den Handel mit digitalen Büchern einzusteigen, diskutiert Google seit geraumer Zeit.
Der neue Dienst Google Editions aber soll es den Lesern besonders einfach machen. Google Editions soll nicht nur über proprietäre Plattformen oder Anwendungen wie Amazons Kindle oder Apples iBooks, sondern über eine ganze Reihe verschiedener Endgeräte verfügbar sein.
Kunden will Google vor allem über die Buch-Suche, eine Suchoption in Googles Portal, generieren. Daneben ermuntert Google aber auch Buchhändler und unabhängige Shops dazu, Google Editions auf ihren eigenen Seiten zu vertreiben. Dazu will Google die potentiellen Partner vor allem mit einer großzügigen Umsatzbeteiligung ermuntern.
Google wird die ‘Exemplare’ auf seinen eigenen Servern vorhalten. Allerdings nur von Büchern, von denen Google natürlich auch die Rechte für den digitalen Vertrieb hat. Derzeit sei jedoch noch nicht geklärt, ob Google den Preis berechnen will, den der Verlag vorgibt, oder ob Google ein eigenes Preismodell für die digitalen Werke durchsetzen will.
Der Start ins Buchgeschäft ist für Google auch ein Test und eine Erweiterung der Frage, ob sich aus Suchergebnissen auch direkt Umsatz schlagen lässt. Denn Anwender geben einen oder mehrere Suchbegriffe ein und können dann direkt bei Google das gesuchte Buch kaufen.
Google werde die Bücher über einen Browser verfügbar machen. Damit wäre jedes Werk aus der Reihe Google Editions praktisch mit jedem Gerät lesbar, das über einen Browser verfügt. Ob Google auch Software anbieten will, mit der die Bücher auf bestimmten Geräten optimiert dargestellt werden, ist noch nicht geklärt. Amazon hingegen verlässt sich bei seinem Geschäftsmodell auf die eigene Hardware und Software wie zum Beispiel Kindle for iPad. Bislang gibt es noch keinen Verlag, der offiziell über eine Zusammenarbeit mit Google gesprochen hat.