Flugdrohnen für die Pariser Metro
Die Pariser Stadtbevölkerung ist sich offenbar noch nicht ganz einig, ob sie von fliegenden Roboter-Drohnen überwacht werden möchte.
Auch in der französischen Regierung ist man sich noch uneinig darüber, ob man bei der Verdreifachung der Polizeikräfte auch Automaten einsetzen solle. Technisch ist das jedoch bereits möglich.
ELSA nennt sich das kleine Gerät. ELSA ist eine französische Abkürzung und heißt übersetzt etwa so viel wie leichtes Gerät für die Luftüberwachung. Die rund 1,20 Meter große Drohne soll nicht etwa Schützengräben im Nord-Irak kontrollieren, sondern die Pariser Metro oder Jugendrevolten in den Vororten überwachen.
Gezeigt wurde diese Drohne zum ersten Mal der staunenden Öffentlichkeit bei der Milipol, einer Messe für Wehr- und Sicherheitstechnik.
Mit Hilfe dieser Drohnen will der französische Innenminister Michèle Alliot-Marie die Zahl der Geräte zur Video-Überwachungen verdreifachen, wie die Tageszeitung Le Monde berichtet. Einige sollen dabei mit in die Videoüberwachung der Pariser Untergrundbahn integriert werden, andere sollen hingegen individuell von einzelnen Polizeistationen aus gelenkt werden.
Die Drohne besteht hauptsächlich aus Styropor und wiegt kaum mehr als eine Wasserflasche, schließlich soll sie ja im Falle eines Unfalls für die beobachteten Bürger keine Gefährdung darstellen. Dennoch dürfte die Bevölkerung beim Einsatz der mit einem Nachtsichtgerät bewehrten Drohne eher um ihre Freiheit fürchten, als um ihr leibliches Wohl. Erste Wellen der Entrüstung haben sich unter den Bürgern bereits entladen, als bekannt wurde, dass das Gerät bereits an einigen Orten getestet wurde.
Der Abgeordnete der französischen Nationalversammlung Daniel Goldberg erklärte zu den geplanten Einsätzen, man solle Frankreich nicht wie ein von Bürgerkriegen zerrüttetes Land oder einen Haufen Geiselnehmer behandeln, und dass die Entscheidung, für die Sicherheit die Freiheit zu opfern, nicht die Frankreichs sein könne und niemals sein werde.