Fachkräftemangel lässt Branchenriesen um Praktikanten buhlen
Laut einer Studie sehen Praktikanten in Studienfächern wie Informatik, Physik oder Mathematik in den USA rosigen Zeiten entgegen. Sinkende Studentenzahlen führen zu außergewöhnlichen Angeboten bei der Vergabe von Praktikumsplätzen.
Die Computer Research Association CRA hat bekannt gegeben, dass die Zahl der Informatik-Absolventen möglicherweise stark zurückgeht. Folglich ist es kein Wunder, dass Firmen wie Google und Microsoft schwere Geschütze auffahren, um qualifizierte Praktikanten für sich zu gewinnen. Das Werben um Praktikanten an Universitäten wird dabei immer beliebter und macht die Hightech-Unternehmen zu erbitterten Konkurrenten, zumal das Sommerpraktikum immer mehr als Personalbeschaffungsmaßnahme angesehen wird.
Laut Angaben der CRA ist die Anzahl der immatrikulierten Bachelor-Informatikstudenten zwischen 2005 und 2006 um 14 Prozent gefallen. Auch die Zahl der Stundenten, die einen Diplomabschluss in Informatik anstreben, ist in diesem Zeitraum um 13 Prozent gesunken.
Deshalb legen sich Firmen wie Google und Microsoft mächtig ins Zeug, um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen und locken ihre Praktikanten mit viel mehr als nur einem attraktiven Gehalt. So können die Praktikanten von Microsoft beispielsweise mit finanzieller Unterstützung beim Umzug und bei den Wohnkosten rechnen. Einige Praktikanten werden neben Baseball-Spielen und Bootstouren sogar auch zu Bill Gates’ Grillpartys nach Redmond eingeladen.
Googles Praktikanten können mit ganz ähnlichen Vergnügungen rechnen. Bowling, Bootsfahrten, Schatzsuchen und täglich freies Mittagessen warten auf die Praktikanten des Such-Giganten. Aber auch On-the-Job-Trainings, technische Kurse und Vorträge werden sowohl Googles als auch Microsofts Praktikanten angeboten.
In diesem Sommer hat Microsoft 1.000 Praktikanten eingestellt, wovon der größte Teil in der Zentrale in Redmond untergebracht ist. Die Praktikanten findet Microsoft vor allem durch Jobmessen an den Universitäten und durch persönliche Kontakte mit Professoren in den Bereichen Informatik, Physik und Mathematik.
Auch wenn Microsoft nicht unbedingt als besonders innovativ bei Praktikanten gilt, so können die sie doch am Ende des Sommers die Softwareschmiede mit fundierten praktischen Kenntnissen im Lebenslauf verlassen und das genau ist es, was sie besonders attraktiv auf dem Arbeitsmarkt macht. Die besten Informatik-Studenten bekommen natürlich gleich mehrere Angebote und können sich dann frei aussuchen, bei welchem der Rivalen Google, Microsoft oder Yahoo sie ihr Praktikum absolvieren wollen.