VMware fühlt sich von Microsoft angegriffen
Der Virtualisierungsspezialist VMware befürchtet, von Microsoft wie einst Netspace bekämpft zu werden.
Microsoft hatte Netscape die Marktführerschaft bei den Browsern in den 90er Jahren abgenommen, indem Redmond seinen Internet Explorer als Standard-Browser in das marktbeherrschende Betriebssystem Windows einbaute.
Es gebe Parallelen zwischen dem, was Microsoft damals mit Netscape gemacht habe und dem, was es heute mit VMware tue, sagte Mendel Rosenblum, VMware Chief Scientist. Microsoft schränke die Wahlfreiheit der Nutzer von Virtualisierungs-Software ein, heißt es in einem ‘White Paper’, das VMware auf seiner Seite veröffentlichte. Redmond nutze die Software-Lizenzierung und die Geschäftsbedingungen, um Anwender zum Gebrauch von eigenen Virtualisierungslösungen zu veranlassen.
Mike Neil, Microsoft General Manager Virtualization Strategy, bestritt dies. Microsoft-Kunden hätten früher Lizenzgebühren bezahlt, wenn Windows auf einer physischen Maschine installiert wurde, sagte er der New York Times. Das Aufkommen virtueller Maschinen habe jedoch die enge Verbindung zwischen dem Betriebssystem und der Hardware gelockert und die illegale Nutzung von Windows erleichtert. Daher seien die Lizenzgebühren jetzt zu zahlen, wenn eine Windows-Kopie installiert werde – gleich ob auf einer physischen oder einer virtuellen Maschine.
Neil bestätigte zudem, dass Microsoft an einem eigenen Hypervisor namens ‘Viridian’ arbeitet. Dieser sei auf die nächste Version des Betriebssystems Windows Server (Longhorn) zugeschnitten und komme voraussichtlich Ende 2007 auf den Markt.