Pentagon geht mit ‘Therminator’ gegen Internet-Lecks vor
Auch für Firmen interessant: Das US-Verteidigungsministerium will ausgehende Datenströme mittels einer Art “Wärmekamera” überwachen. So könnten Cyber-Einbrüche schnell aufgedeckt werden.
Die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), die Forschungseinrichtung des Pentagons, will einen neuen Weg beschreiten, um sich gegen Spionage aus dem Internet zu verteidigen. Dieses Unterfangen wird angesichts des exorbitant ansteigenden Mail-Verkehrs immer schwieriger. Das neue Verfahren hört auf den Namen ‘Scalable Network Monitoring’.
Statt wie bei der herkömmlichen Virus-Detection üblich die E-Mails, beziehungsweise Datenpakete auf möglicherweise schädliche Inhalte hin zu überprüfen, will man die Datenströme aus dem Verteidigungsministerium hinaus im Auge behalten. “Wir haben ein Problem, sobald wir einen ungewöhnlich starken Datenfluss, beispielsweise in Richtung China wahrnehmen”, erklärte DARPA-Program-Manager Brian Hearing gegenüber dem Magazin Wired. Mögliche Ursachen für ungewöhnliche Datenströme könnten in das Pentagon-Netz eingeschleuste Backdoor-Programme oder Spionage-Lecks sein.
Hearing wird in der kommenden Woche einer Konferenz zu dem Thema vorsitzen, auf der auch NSA-Verantwortliche mitwirken werden. Für Unternehmen wäre dieses Verfahren genauso interessant wie für militärische Einrichtungen. Mittelfristig könnten auch Heimanwender das Verfahren zur Absicherung ihres Rechners einsetzen. Bereits vor Jahren hat die US-Marine ein ähnliches Verfahren angedacht, den “Therminator”. Man setzte dabei große Datenströme mit erhöhter Temperatur gleich.