EU schaltet die Glühbirnen ab
Die klassische Glühbirne hat ausgedient. Ab 2009 plant die EU ein Verkaufsverbot – als Klimaschutzmaßnahme.
Nachdem zuletzt bereits Neuseeland ein Verkaufsverbot angekündigt hatte, will auch die Europäische Union den Vertrieb herkömmlicher Glühbirnen ab 2009 schrittweise verbieten. In Australien wurde die Verwendung von Glühbirnen schon vor einem Jahr untersagt.
Ein Plan der Europäischen Kommission sehe vor, die Glühbirnen flächendeckend zu ersetzen, berichtete die Rheinische Post. Indem künftig ausschließlich moderne Energiesparlampen verfügbar gemacht werden, solle in europäischen Haushalten tonnenweise CO2 gespart werden.
Klassische Glühbirnen nutzen nur etwa 5 Prozent der Energie zur Lichterzeugung, während der Rest als Wärme verloren geht. Dagegen weisen Kompaktleuchtstofflampen eine höhere Lichtausbeute im Verhältnis zur Energiezufuhr auf und verfügen über eine bedeutend höhere Betriebsdauer. Pro Jahr werden in Europa rund zwei Milliarden Glühlampen verbraucht.
Mit dieser Energieverschwendung soll ab dem Frühjahr 2009 Schluss sein. “Mitte des kommenden Jahrzehnts wird die Glühlampe in Europa verschwunden sein”, prognostizierte Jürgen Waldorf, Experte des Zentralverbandes Elektroindustrie.
Als Teil des EU-Klimaschutzpakets soll das Verbot der Glühlampen dazu beitragen, die Energieeffizienz bis 2020 um 20 Prozent zu steigern. Allein in Deutschland wird mit einer Kohlendioxid-Reduzierung von 4,5 Millionen Tonnen gerechnet (Europa: 23 Millionen Tonnen). Die Bundesregierung hat das Verbot der Glühbirnen im Koalitionsvertrag verankert und begrüßte den geplanten Ausstieg.
Verbraucherschützer sprachen sich zwar für das EU-Vorhaben aus, kritisierten jedoch einen “unnötigen Protektionismus”. So seien Energiesparlampen aus China seit dem Jahr 2001 mit Zöllen von bis zu 66 Prozent belegt, was den Europäern jährliche Mehrkosten von 100 Millionen Euro beschere.