Infineon: “Katastrophale Zahlen”
Der Chiphersteller blickt pessimistisch in die Zukunft. In Folge der Finanzkrise und der Abschwächung der Konjunktur gebe es “beträchtliche Auswirkungen” auf die Nachfrage, teilte Infineon in München mit.
Besonders die Nachfrage aus der Autoindustrie werde weiterhin einbrechen. Im Geschäftsjahr 2008 (bis 30. September) lag der Umsatz bei 4,32 Milliarden Euro. Im Geschäftsjahr 2007 waren es 4,07 Milliarden Euro.
Für das Geschäftsjahr 2009 (ab 1. November) erwartet Infineon wieder einen sinkenden Umsatz. Man rechne mit mindestens 15 Prozent weniger, hieß es. Allein im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009 werde der Umsatz im Vorjahresvergleich um 30 Prozent schrumpfen.
Für 2008 fiel ein Verlust von 3,12 Milliarden Euro an. Im Geschäftsjahr 2007 hatte Infineon dagegen noch einen Verlust von 368 Millionen Euro gemacht. Das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2008 schloss Infineon mit einem Minus von 763 Millionen Euro ab – nach einem Minus von 280 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Geschäftsjahres 2007.
Infineon-Vorstandssprecher Peter Bauer hatte im Juni ein Sparprogramm aufgelegt, mit dem bis Ende September 2009 jährliche Einsparungen von 200 Millionen Euro erreicht werden sollen. Der Hersteller hatte angekündigt, weltweit rund 3000 Stellen zu streichen. Zudem gibt es anstelle der bisher zwei Kerngeschäftsbereiche ab dem Geschäftsjahr 2009 fünf Divisionen – Automobil, Industrielektronik, Security, Wireline und Wireless.
Man habe jetzt “zusätzliche substanzielle Einsparmöglichkeiten” gefunden, die über die ursprünglichen Pläne hinausgingen, hieß es. Diese Einsparungen würden durch den rückläufigen Umsatz jedoch wieder ausgeglichen. Insgesamt könne das Unternehmen nicht ausschließen, dass wegen des Programms oder ähnlichen Maßnahmen weitere Kosten anfallen.