IT-Konzerne: Wer ist stärker als die Krise?

Wer kommt am besten durch die Finanzkrise: SAP, IBM, Oracle oder Sun? IBM und Oracle haben wohl die besten Karten. Spannend ist es, wie SAP und Sun die Krise überstehen werden.

Spätestens seitdem SAP einen Einstellungsstop verhängt und die Mitarbeiter gebeten hat, auf Urlaub zu verzichten, ist klar: Die Krise der Finanzwirtschaft hat die IT-Branche erreicht.

“Leider konnte sich SAP den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise, wie sie seit der zweiten Septemberhälfte die Märkte erfasst, nicht entziehen”, sagte SAP-Chef Henning Kagermann am 7. Oktober. “In den letzten beiden Wochen im September haben wir eine schlagartige Verschlechterung des Marktes erlebt”.

Kunden, die sich überlegt hatten, bei SAP zu bestellen, seien abgesprungen. Der Grund dafür seien Finanzierungsschwierigkeiten, die durch die Kreditkrise entstanden seien. Besonders im Mittelstand sei die negative Entwicklung stark zu spüren, sagte SAP-Co-Chef Leo Apotheker.

Während SAP die Alarmglocke läutete, gab sich IBM nur einen Tag später als Fels in der Brandung. Am 8. Oktober legte der Hersteller Zahlen für das dritte Quartal 2008 vor – und meldete einen Gewinn pro Aktie von 2,05 Dollar. Dies entspricht einem Zuwachs von 22 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2007. Der Nettogewinn stieg um 20 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar, während sich der Umsatz um 5 Prozent auf 25,3 Milliarden Dollar erhöhte.

Nicht ein Wort von Sparmaßnahmen – trotz der Krise. Auch für den Rest des Jahres gab sich IBM optimistisch. Demnach soll der Gewinn pro Aktie Ende 2008 bei mindestens 8,75 Dollar pro Aktie liegen, ein Plus von 22 Prozent gegenüber 2007. Analysten führen die guten Zahlen darauf zurück, dass IBM mehr Software verkaufen und die Ausgaben für Pensionen senken konnte. Zwei Drittel des Umsatzes stammen zudem aus langfristigen Verträgen.

Brot und Wasser in Walldorf, buddhistisches Lächeln bei IBM – wem soll man da trauen? Sowohl SAP als auch IBM verkaufen Software an Unternehmen. Im Gegensatz zu IBM ist SAP jedoch viel abhängiger vom Lizenzverkäufen an Großkunden, die zum Ende des Quartals abgewickelt werden. IBM bezeichnet sich zwar als Software-Unternehmen, verfügt jedoch über eine größere Produktpalette als SAP: Gut die Hälfte des Umsatzes macht IBM mit IT-Services.

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