Bundestrojaner schafft Arbeitsplätze
Obwohl die Gesetzgebung in Fragen des Bundestrojaners noch andauert und längst nicht alle Fragen gestellt sind, such das Bundeskriminalamt bereits Fachleute.
IT-Spezialisten und Programmierer sollen die umstrittenen Überwachungspläne der Regierung umsetzen. Offenbar geht das BKA davon aus, dass die rechtlichen Fragen schnell und im Sinne von Innenminister Schäuble geklärt werden.
Die ersten Stellenbeschreibungen sollen bereits feststehen, die ersten Stellengesuche bereits verschickt worden sein. Code-Spezialisten und Programmierer sollen ihr Geld damit verdienen, Computer auszuspionieren. Dazu sollen so genannte weiße Trojaner dienen, die im Gegensatz zu schwarzen Trojanern auf der Seite des Gesetzes stehen sollen. Damit werden die Computer verdächtigter Personen in ganz Deutschland umfassend und gründlich überwacht, auch über einen längeren Zeitraum hinweg.
Da noch offen ist, wie die Trojaner genau platziert werden sollen, sind auch Web-Entwickler gefragt, die die einfachste Lösung – den Versand in einer Spam-Mail – bewerkstelligen sollen. Über die Anforderungsprofile für die Hacker im Staatsdienst ist indes noch nichts bekannt – auch nicht, ob sie auf ihre Gesinnung geprüft werden. Die Berichte, die derzeit nur in britischen und australischen Presseorganen zu finden sind, geben darüber keine Auskunft.
Allerdings hat mit Tier3 ein weiterer Sicherheitsspezialist vehement gegen Deutschlands Bundestrojaner Stellung bezogen. Die Verantwortlichen müssten sich klar darüber sein, dass so ein Trojaner, wenn er übers Web vesrchickt wird, abgefangen und von Kriminellen umgebaut werden kann. Mit der kennung des Bundestrojaners komme er aber in alle Systeme, da die einschlägigen Filter-Hersteller entsprechend in die Arbeit der Bundesregierung eingeweiht werden müssen. Tier-3 warnte dringlich vor Trojanern, die freien Zugang zu allen Firmenservern haben. Genauso gut könnte man Kriminelle mit Sicherheits-Ausweisen versorgen und ihnen freien Zutritt zu kritischer Infrastruktur gewähren.