Ein Nachteil bei Disk ist, dass sich die Festplatten rund um die Uhr drehen, auch wenn sie nicht arbeiten. Das verbraucht enorm viel Energie und erfordert einen immensen Kühlungsbedarf.
Betrachtet man die reine Funktionalität von Tapes, sprechen für sie – abgesehen vom ressourcensparenden Betrieb – ihre lange Lebensdauer, die gute Portabilität und der günstige Preis. Darüber hinaus bieten neue Laufwerkstechnologien die Möglichkeit auf WORM Bänder zu speichern und Encryption zu nutzen. Tape ist für Daten mit weniger sensiblen Recovery-Zeitvorgaben (RTO), für Disaster Recovery und Langzeitarchivierung ideal. Wenn große Datenblöcke geschrieben werden, ist Tape bei der passenden Infrastruktur extrem schnell. Hinzu kommen einfache Verwaltbarkeit und eine Vielfalt an Service Optionen.
Wo Tape bei Disaster Recovery oder Backup mit kontinuierlichen Datenströmen sehr effizient ist (da die Einlegezeiten für Bänder und das Hin- und Herspulen, um eine Datei zu finden, vernachlässigbar wird), ist bei Recovery-Prozessen einzelner Daten Disk mit Random Access und hoher RAID-Zuverlässigkeit geeigneter.
Tapes bieten oft mehr Performanz als die Infrastruktur nutzen kann. Die Kunden stehen damit vor dem Problem, dass das Backup mit Stop-and-Go auf Tape geschrieben wird, was sich auf die Lebensdauer von Tape negativ auswirkt, oder sie Disk-Cache vorhalten müssen, damit der Datenstrom kontinuierlich auf Tape geschrieben werden kann. Sie eignen sich weniger für Daten, auf die häufig zugegriffen wird. Beim Backup und der Datenarchivierung ist die Performanz von Tapes aber sogar besser als die von Disks. Tapes arbeiten mit einer nativen Transferrate von bis zu 120 MBit/s. Bei kleinen Datenmengen kommt dieser Geschwindigkeitsvorteil zwar durch die bei Tapes auftretenden Initialisierungszeiten und Latenzen nicht zum Tragen, aber ab einer bestimmten Datenmenge übertrifft die Performance von Tapes die von Disks. Für das Disaster Recovery etwa ist daher Tape das Medium der Wahl.
Vorteile gezielt nutzen
Um die Vorteile von Tapes effizient zu nutzen, müssen Unternehmen strategisch vorgehen. Eine Möglichkeit besteht darin, zunächst die Backups auf einer Disk-Appliance zu speichern, bevor sie auf Tapes transferiert werden (Disk-to-Disk-to-Tape). Dies minimiert – bei direktem Pfad zum Tape – die Bandbreitenbeanspruchung und verhindert so einen Abfall der Netzwerk-Performanz.
Tapes können zwar nicht unendlich oft überschrieben werden, aber das ist nur für die Daten relevant, auf die häufig zugegriffen wird. Für Backup und Archivierung stellt dies kein Problem dar, da Daten hier länger erhalten bleiben als auf Disks. Für das Management des Tape-Einsatzes stehen leicht handhabbare und intelligente Lösungen zur Verfügung, die automatisch die Unversehrtheit von Daten und den Status der Tapes überprüfen.
Ebenso wie die Disk-Technologie ist auch die Tape-Technologie in den letzten Jahren stark verbessert worden. Letztendlich sollten sich Anwender von den Anbietern ausführlich beraten lassen, um einen optimalen Lösungsansatz für ihre Anforderungen hinsichtlich Recovery-Vorgaben, Kostenrahmen und Energieeffizienz zu erhalten.
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