Geheimdienst warnt vor chinesischem Hacker-Angriff

Insgesamt wurden rund 300 CEOs und Experten angeschrieben. In dem Brief warnt der MI5 vor einer konzertierten und großangelegten Cyber-Attacke gegen die wichtigsten britischen Unternehmen und Banken.

Die staatlichen Spione, so der britische Geheimdienst, hätten es vor allem auf technische und finanzielle Informationen abgesehen. Schon vor wenigen Tagen hatte Jonathan Evans, Chef des MI5 vor der Gefahr der ‘digitalen Spionage’ gewarnt. Zhao Shangse, ein Sprecher des chinesischen Konsulats in London, wies indes diese Vorwürfe zurück.

So sei es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Wellen von Hacker-Angriffen gekommen. Inzwischen haben auch Sicherheitsexperten wie McAfee das Problem erkannt. Es drohe im digitalen Raum so etwas wie ein ‘Kalter Krieg‘. Immer mehr und von allen Seiten werde bespitzelt und immer tiefer dringen die Spione in die Infrastruktur von Regierungen, Unternehmen oder Organisationen wie die Vereinten Nationen vor. In den nächsten Jahren könnten gezielte Angriffe sogar ganze Nationen lahm legen, heißt es in einem Report der Sicherheitsexperten.

Die westliche Welt glaubt häufig den aufsteigenden Riesen China hinter solchen Angriffen. Inzwischen sieht sich das Reich der Mitte, das sich natürlich gegen solche Vorwürfe strickt verwehrt, auch als Opfer. So meldeten staatliche Stellen in China ebenfalls Angriffe durch Hacker von außen.

Tatsächlich glauben inzwischen viele Experten, dass Hacker außerhalb der Volksrepublik, sich in die zahlreichen ungesicherten Systeme in China einhacken, um über diesen Umweg nicht entdeckt zu werden.

“Es gibt Anzeichen dafür, dass Erkennungsdienste aus aller Welt die Netze anderer Regierungen untersuchen, nach Stärken, Schwächen und neuen Wegen für die Informationsbeschaffung”, so Peter Sommer, Experte für Informationssysteme an der London School of Economics.

Glaubt man also dem Report von McAfee, dann hat das Wettrüsten im Cyber-Space längst begonnen und das Problem der Cyber-Kriminalität, von dem bislang hauptsächlich Privatpersonen betroffen waren, scheint sich zu institutionalisieren. Kein Wunder, denn viele Regierungsstellen verwenden, wie auch Privatpersonen, Standard-Software, die tagtäglich von Hackern durchdrungen wird.

Silicon-Redaktion

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