Das hat eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) ergeben. Danach sind 78 Prozent der Eltern für die Einführung eines Pflichtfachs Informatik in den Klassenstufen fünf bis zehn. 13 Prozent lehnen das ab. Unter den Schülern spricht sich mit 52 Prozent ebenfalls eine Mehrheit für Informatik als Pflichtfach aus. 24 Prozent sind unentschlossen und nur 22 Prozent sind dagegen.
Eltern und Schüler fordern laut der Umfrage auch, dass der Computer intensiver in den Schulen genutzt wird. 77 Prozent der Eltern sagen, dass der Computer häufiger zu Lernzwecken im Unterricht eingesetzt werden sollte. Nur 19 Prozent lehnen das ab. Unter den Schülerinnen und Schülern sprechen sich sogar 81 Prozent für einen stärkeren Gebrauch des Computers im Unterricht aus.
Derzeit ist die Situation bei der PC-Nutzung aus Sicht der Schüler unbefriedigend. Nur 12 Prozent der Befragten geben an, dass der Computer täglich im Unterricht eingesetzt wird. 41 Prozent der Schüler sagen, dass sie den Computer mindestens einmal pro Woche im Unterricht gebrauchen. 45 Prozent nutzen den Computer im Unterricht nur selten oder gar nicht. Bitkom-Hauptvorstandsmitglied Prof. Hermann Eul: “Fast die Hälfte der Schülerinnen und Schüler bekommen einen Computer in der Schule fast nie zu Gesicht. Diese Form der digitalen Spaltung dürfen wir nicht länger hinnehmen.”
Aus Sicht der Hightech-Branche gelingt es den Schulen bisher nicht ausreichend, den Nachwuchs für technische Themen zu begeistern. Die Folge sind zu wenige Studierende in den Fächern Informatik, Maschinenbau und Elektrotechnik. “Die Hightech-Branche leidet seit Jahren unter einem Mangel an hoch qualifizierten Fachkräften”, sagte Eul. Allerdings beweist der Professor damit ein schlechtes Gedächtnis: Noch vor einem Jahr standen unzählige Informatiker auf der Straße, der neue Einstellungsboom begann erst Anfang des Jahres. Nichtsdestoweniger gilt heute: Die Firmen brauchen dringend mehr Informatiker und Ingenieure. “Die grundsätzliche berufliche Orientierung findet bereits im frühen Jugendalter statt. Deshalb müssen wir in den Schulen ansetzen.”
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