Nach Miterfinder Dr. Andreas Schmidt vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT), ist es gelungen einen Weg zu finden, die elektronische Signatur auf digitale Sprachaufnahmen anzuwenden, wie sie auch bei der VoIP-Telefonie zur Anwendung kommt.
Ob im Operationssaal, in der Flugsicherung oder bei geschäftlichen Telefonaten, es soll immer nur das dokumentiert werden, was auch wirklich geschehen ist. Aber im Zeitalter der digitalen Revolution lassen sich Tonaufnahmen zwar einfacher speichern, dafür lassen sie sich aber auch umso leichter fälschen. Mit Hilfe des neuen patentieren Verfahrens ist eine digitale Signierung der Aufnahmen und damit eine fälschungssichere Speicherung möglich. “Um die Praxistauglichkeit des neuen Verfahrens zu demonstrieren, haben wir eine Software entwickelt, die VoIP-Telefonate signiert und beweissicher dokumentiert”, erklärte Nicolai Kuntze vom Fraunhofer SIT.
Digitale Tonaufnahmen bestehen aus einzelnen Datenpaketen, die nacheinander gespeichert werden. Bei dem neuen Verfahren werden die Daten in einzelne Sequenzen unterteilt und signiert. Dabei erfolgt auch eine Sicherung von Vorgänger- und Nachfolger-Sequenzen, wodurch die Reihenfolge der signierten Pakete nicht mehr unbemerkt geändert werden kann. Falls jemand etwas an einer Aufzeichnung ändert, kann nun festgestellt werden, welche Stelle manipuliert wurde, denn dort bricht eine der kryptografischen Signaturen.
Das Verfahren verträgt sich mit den in der VoIP-Telefonie weit verbreiteten Standards SIP, SDP und RTP und kann beliebige Schlüssel und Schlüssellängen nutzen. Gerade in sicherheitssensiblen Umgebungen wie Behörden, Call-Centern und Banken können Unternehmen in Zukunft mit entsprechender Software eine neue Vertrauensbasis schaffen.
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