Googles Wireless-Strategie umstritten
Der Konzern will einerseits an den Linzenzvergaben für mobile Signale in den USA teilnehmen, andererseits eigene Produkte mit Partnern anbieten.
Mit dem Ende der Deadline, die für das Einreichen von Unterlagen für die Bewerbung um die neuen Frequenzen angesetzt wurde, hat sich zumindest eine Seite der gemischten Google-Ansprüche geklärt: Google will wohl tatsächlich an der Vergabe für Frequenzen auf 700 MHz teilnehmen.
Damit steht Google aber mit Firmen an der Startlinie, die Google noch nie beim Kunden gesehen hat. Verizon und Vodafone bewerben sich auch um die Lizenzen für den lukrativen US-Markt. Die Eröffnungsangebote und die Vergabe dürfte sich, Meldungen der US-Presse zufolge, unter diesen vier Firmen abspielen.
Auch wenn die anderen Firmen erfahrener sind, was den TK-Markt betrifft, wird Google genug finanzielle Kraft zugemutet, um auch eine längere und heißere Bieterschlacht um die Lizenzen zu bestehen. Die Lizenzen lagen beim Start bei einem veranschlagten Gesamtwert von 4,6 Milliarden Dollar.
Parallel dazu hat Google aber verlauten lassen, wer auch immer die Lizenzen für sich ergattere – der wahre Sieger sei der Kunde. Das wiederum spricht nicht gerade dafür, dass Google mit dem Messer zwischen den Zähnen kämpfen wird. Und außerdem gibt es noch die hauseigene Strategie, Lösungen für mobile Anwendungen zu bauen und die Frequenzen einfach Frequenzen sein zu lassen. Das würde sich mit der offiziellen mobilen Strategie des Konzerns noch am ehesten decken.
Berater von Deloitte and Touche in den USA gaben aber zu bedenken, dass sich Google inzwischen klammheimlich zum Mitspieler auf dem heimischen TK-Markt gemausert habe: Demnach besitzt Google mittlerweile “so viel Dark Fiber wie sonst niemand” in den USA, hieß es. Als Dark Fiber wird in der Telco-Branche Glasfaser bezeichnet, die verlegt ist, aber noch nicht mit Signalgebern und anderem Equipment für Lichtwellenübertragung “erleuchtet” wurde.