Macht Software as a Service IT-Berater und -Integratoren überflüssig?

Software as a Service (SaaS) – hinter diesem Begriff verbirgt sich die attraktive Vorstellung, dass Software nicht mehr als Produkt, sondern als “Rundum-Sorglos-Paket” bezogen werden kann.

Zusätzlichen Mehrwert können SaaS-Angebote zum anderen bieten, wenn über das One-to-Many-Modell Synergien erzeugt werden. Dies ist zum Beispiel bei SaaS-Angeboten im Procurement-Umfeld der Fall, wo Einkäufer von etablierten Lieferantennetzwerken profitieren können und nicht die vollen Kosten für Anbindung und Qualifikation eines Lieferanten tragen müssen.

Wohin mit kritischen Anwendungen?

In anderen Bereichen dürfte es SaaS-Angeboten wesentlich schwerer fallen, sich gegen klassische On-Premise-Modelle durchzusetzen. So sind und bleiben Unternehmen zurückhaltend, wenn es um die Auslagerung unternehmenssensibler Daten und Anwendungen an externe Dienstleister geht. Auch langfristig dürften daher viele Kernapplikationen über traditionelle Lizenzmodelle bezogen und vom Unternehmen – mit Unterstützung von IT-Dienstleistern – eingeführt und betrieben werden.

Eine hybride IT-Landschaft aus ‘On-Premise’- und ‘On-Demand’-Software ist also mittel- und auch langfristig eher wahrscheinlich als ein Szenario, bei dem alle Anwendungen als Service bereitgestellt werden. Hybride Modelle erfordern jedoch mindestens in gleichem Maße die Unterstützung von IT-Beratern wie der reine Eigenbetrieb der Software.

Erstens brauchen Unternehmen Beratung bei der Entscheidung, in welchen Anwendungsbereichen SaaS sinnvoll ist und welche Migrationsstrategien verfolgt werden können. Zweitens zieht die Integration von On-Demand- und On-Pemise-Anwendungen hohen Beratungs- und Integrationsbedarf nach sich. Und drittens erfordert und ermöglicht auch On-Demand-Software die Anpassung an unternehmensspezifische Anforderungen, die IT-Dienstleister nicht den SaaS-Providern überlassen sollten.