Rund 8500 Teilnehmer waren bei der diesjährigen Microsoft Geschäftskunden-Konferenz ‘Convergence’ in San Diego und haben sich unter anderem einen ersten Eindruck von Dynamics NAV 5.0 verschaffen können. Eine der zentralen Neuerungen von Dynamics NAV 5.0 bildet die Unterstützung des neuen XML-Formats von Office System 2007. Mithilfe von Office XML könne ein Anwender beispielsweise ein beliebiges Formular aus Dynamics NAV nach Microsoft Word oder Excel exportieren.
Neu sind auch die ‘Business Analytics’ genannten Business-Intelligence-Funktionalitäten. Diese sind ein speziell für mittelständische Unternehmen entwickeltes Frontend und ermöglichen eine Auswertung der betriebswirtschaftlichen Informationen aus den Business-Lösungen der Dynamics-Familie. Durch eine Verzahnung mit dem SQL Server 2005 und durch erweiterte Funktionen bei der Definition von Daten-Cubes lassen sich beispielsweise schneller fundierte Aussagen über den wirtschaftlichen Stand des Unternehmens treffen.
Eine Ausdehnung der Nutzer im Unternehmen und damit der Lizenzeinnahmen soll der Microsoft Dynamics Client für Office und SharePoint bringen, mit dem Anwender ERP-Daten aus der Office-Umgebung aufrufen können. Den Mittelpunkt des Clients bildet eine Sammlung von Anwendungen, die in Office 2007 beziehungsweise SharePoint integriert sind und die den Zugriff auf Geschäftsdaten aus dem ERP-System vereinfachen.
Office spielt eine Schlüsselrolle
In dem vorgestellten Paket ist zudem eine Lizenz enthalten, mit der Kunden und Partner Büro-Geschäftslösungen entwickeln können, die Microsoft Office mit Daten und Prozessen aus Dynamics-Systemen verzahnen. Diese ‘OBA’ genannten Programme (Office Business Applications) sind Anwendungen, mit denen Office zum Frontend für die Verarbeitung von ERP-Daten aus einer Dynamics-Lösung wird.
Das Gesamtpaket wird in zwei Varianten ab Mai 2007 für Dynamics AX verfügbar sein und Anfang 2008 auch für das dann erscheinende Release 5.1 von Dynamics NAV. Der Preis für den Office-Client-Zugriff liegt bei 195 Dollar pro Anwender für die Version mit eingeschränkten SharePoint-Services und bei 395 Dollar für die umfangreichere Version mit der SharePoint-Server-Lizenz.
Dadurch will Microsoft die Nutzerbasis ihrer Dynamcs ERP-Produkte von aktuell rund 15 Prozent der Mitarbeiter im Unternehmen steigern und sich eine breitere Einnahmebasis verschaffen. Für die Partner bedeutet insbesondere die Möglichkeit, Office Business Applications zu entwickeln, nichts anderes als zusätzliches Geschäft zu generieren. Für die Anwender bedeutet der Dynamics Client eine Vereinfachung des Zugriffs auf ERP-Daten, wenn der Anwender nicht bereits über einen ERP-Zugriff verfügt. Durch die Integration der SharePoint-Technologie hebt sich dieses Angebot deutlich von der Integration von SAP in Office ab, die unter dem Namen Duet seit knapp einem Jahr insbesondere von SAP vermarktet wird.
Mandantenfähigkeit von CRM kommt
Die eigentlich für den Frühsommer angekündigte neue CRM-Version 4.0 wird sich um einige Monate nach hinten verschieben und zuerst als On-Demand-Version, genannt CRM live, im Herbst und anschließend als On-Premise-Version Ende 2007 verfügbar sein. Ein erster Blick auf die Oberfläche verrät nicht viel Neues, unter der Haube hat sich aber einiges getan. So ist das Produkt dann in der Lage, mehrere Währungen zu verarbeiten und mandantenfähig zu sein, so dass nicht mehr pro Kunde eine eigene Version notwendig ist. Da die Version 4.0 auf der gleichen Metadaten-Struktur wie das aktuelle Release aufsetzt, lassen sich die von Partnern erstellten Module und Ergänzungen portieren.
Für die Partner wird aber hausintern ein neuer Konkurrent erwachsen, da Microsoft in das Geschäft des On-Demand-Anbieters selbst einsteigen wird und mit CRM Live auf Basis des Releases 4.0 ein erstes Produkt anbietet. Zusätzlich können Partner bereits in der aktuellen Version eine gehostete Lösung anbieten; ein großer Partner für dieses Geschäft wie die Telecom Italia fehlt in Deutschland allerdings bis dato.
Im Sommer werden weitere Details bekannt gegeben, insbesondere zur Preisgestaltung für das hauseigene On-Demand-Angebot. Es ist davon auszugehen, dass sich die Preise denen des Platzhirschen Salesforce.com annähern, der aktuell durchschnittlich knapp 70 Dollar pro Monat und Anwender erlöst. Microsoft muss es gelingen, sein eigenes Angebot nicht als Konkurrenz zu möglichen Partnerangeboten zu positionieren, denn die Unruhe im Channel über den Einstieg in den Direktvertrieb wird zunehmen, je näher der Erscheinungstermin rückt. Insbesondere, wenn sich der SaaS-Anteil (Software as a Service) von Microsoft marktkonform entwickelt und den von IDC geschätzten Anteil von 25 Prozent an den CRM-Umsätzen mittelfristig erreicht.
Differenzierung der Produktlinien erwünscht
Microsoft betreibt konsequent den Ausbau des Geschäftskundenbereiches und wird die wichtigsten Produkte Dynamics AX, NAV und CRM bis Ende 2007 erneuert haben. Aktuell fehlt allerdings noch eine klare und konsequent verfolgte Unterscheidung der Produktlinien für mittelständische und große Unternehmen. Formal bedient Dynamics AX zwar die Großunternehmen, doch in der Praxis unterscheiden sich die durchschnittlichen Nutzerzahlen pro Installation zwischen NAV und AX nur wenig.
Zur Abrundung des Portfolios nach unten ist auch der Einstieg in den Bereich bis 50 Mitarbeiter notwendig und sinnvoll, um künftiges Wachstum zu generieren. Eine abgespeckte Version von Dynamics NAV erscheint für dieses Szenario nicht unwahrscheinlich. Neben den Produkten wird aber eine der großen Herausforderungen sein, den Channel davon zu überzeugen, dass Microsoft sich nicht weiter vom Direktvertriebsmodell lösen wird, das CRM-Live-Angebot einzigartig bleibt und den Partnern noch ausreichend Spielraum auch bei eigenen möglichen SaaS-Offerten bleibt.
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