Unified Communications wird Teil der Firmenstrategie

Im jetzt vorliegenden Report ‘Unified Communications in Deutschland’ geht Berlecon Research davon aus, dass der Markt für Unified Communications schon im Jahr 2008 deutlich wachsen wird. Mit signifikanten Umsätzen können die Anbieter allerdings frühestens 2009, realistischer im Jahr 2010 rechnen.

Unified-Communications-Lösungen unterstützen Unternehmen bei zahlreichen Geschäftsprozessen und steigern Produktivität und Effizienz. Die Bündelung verschiedener Kommunikationskanäle und -anwendungen in ein gemeinsames System erlaubt eine direkte Integration in die IT. So können beispielsweise aus Anwendungen heraus Telefonate oder Instant-Messaging-Sitzungen initiiert oder der Präsenzstatus eines Geschäftspartners erkannt werden.

Trotz der strategischen Bedeutung des Themas Unified Communications und wachsendem Interesse auf Anwenderseite wird der Marktdurchbruch derzeit von verschiedenen Faktoren gehemmt. So reduzieren die technische Komplexität des Themas, sowie ein unübersichtlicher und von Interessenkonflikten geprägter Anbietermarkt die Transparenz für Anwenderunternehmen.

Am Markt für Unified Communications treffen Anbieter aus TK und IT aufeinander. Also aus Welten, die in der Vergangenheit weitgehend voneinander getrennten waren. Sie treten gleichzeitig als Kooperationspartner, aber auch als Konkurrenten an. Dabei sind die Lösungen der einzelnen Anbieter in ihrer Funktionalität teilweise sehr ähnlich.

Allerdings weisen die Lösungen bei der Unterstützung von Drittanbietern und der technischen Basis wesentliche Unterschiede auf, die bei der Entscheidung für einen Anbieter unbedingt berücksichtigt werden sollten. Berlecon empfiehlt Unternehmen daher im Vorfeld zu prüfen, ob erstens die Unified-Communications-Lösung in eine historisch gewachsene ITK-Infrastruktur integrierbar ist, und ob zweitens die Lösung vor allem auf Soft- oder Hardware basiert.

Anbieter wie Siemens oder IBM verfolgen hinsichtlich der Integrierbarkeit einen eher heterogenen Ansatz, das heisst die Unterstützung vieler Drittanbieter. Cisco oder Microsoft setzen dagegen mehr auf Homogenität, also auf integrierte Systeme aus einer Hand.

Besonders Anbieter wie Microsoft nutzen vornehmlich Software zur Abbildung der Funktionalitäten, mit positiven Effekten auf die Administrierbarkeit und die Anschaffungskosten der Lösung. Bei Anbietern wie Alcatel-Lucent, Avaya, Nortel und Siemens wird zu einem größeren Teil Hardware eingesetzt, so dass hier eher komplexe, hochverfügbare und sichere Infrastrukturen abgebildet werden können.

Um das Vertrauen der Anwender zu gewinnen, müssen unabhängig von der Klärung dieser Fragen die Anbieter ihre Interessenkonflikte in den Hintergrund stellen. Solange sie nicht klar signalisieren, mit wem sie auch künftig im Interesse ihrer Kunden kooperieren und gegen wen sie sich im Wettbewerb positionieren werden, fehlt Anwendern die Planungssicherheit für ihre Unified-Communications-Investitionen.

Silicon-Redaktion

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