Finanzsoftware als Online-Service
Der Hersteller von Standardsoftware Intuit will eine neue Zielgruppe ansprechen und tritt mit einem Online-Angebot an Kleinunternehmen und den Massenmarkt der Endverbraucher heran.
Intuit Quicken, die in den USA und auch Europa oft bevorzugte Finanzsoftware für Anwender in Unternehmen und vor allem in Banken, geht online. Die neue webbasierte Anwendung richtet sich an ein jüngeres, flexibleres Publikum.
So soll die Anwendung ‘Quicken Online’ Nutzer ansprechen, die ihre privaten Kalkulationen und Pläne strukturieren wollen, aber auch an Kleinunternehmen. Dafür wurde die Suite abgespeckt und auf die wesentlichen Funktionen reduziert. Nutzer können damit Banktransaktionen herunterladen und integrieren, außerdem ihre Ein- und Ausgänge automatisiert kategorisieren.
Der Online-Dienst hat allerdings einen Haken: Er kostet, zunächst in den USA angeboten, 3 Dollar Gebühr im Monat. Bei allen bewährten Features könnte sich dies als die Crux erweisen. Immerhin sagen die ersten Analysten, dass der anvisierte Markt bereits mit Angeboten von Gratis-Online-Anbietern wie Mint und Wesabe besetzt sei.
Auch sie bieten Kuchengrafiken und automatisierte Eingangs-Ausgangs-Berechnungen. Und warum sollten die Kunden für etwas zahlen, was sie anderswo umsonst bekommen, fragte sich Emmett Hingdon, Senior Analyst bei dem Marktforschungsunternehmen Forrester, im Gespräch mit der kalifornischen Tageszeitung San Jose Mercury News. Dies sei schließlich das Zeitalter des Web 2.0, wo alles, was im Web von Interesse ist, gratis zu bekommen sei. Wann Intuit Quicken Online nach Europa kommt, ist derzeit noch nicht veröffentlicht worden.