Zwar nutzen derzeit kaum 8 Prozent der Haushalte echte VoD-Dienste, doch bis zum Jahr 2011 wird bereits jeder fünfte Haushalt grundsätzlich dazu fähig sein, Videofilme individuell und zeitunabhängig über das TV-Gerät abzurufen. Wie die Ergebnisse einer aktuellen Studie von Screen Digest und Goldmedia belegen, soll die Entwicklung der VoD- und PPV-Services in den kommenden Jahren kräftig in Schwung kommen. Bis 2011 werden sich die Umsätze in dem Bereich in Westeuropa verdoppeln und auf 3 Milliarden Euro ansteigen. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr beispielsweise rund 80 Millionen Euro mit Video on Demand umgesetzt – bis 2011 soll sich diese Zahl verfünffachen.
Während bisher insbesondere Kinofilme im Interesse der VoD-Nutzer standen, soll laut Studie in den kommenden Jahren auch die Nachfrage nach TV-Inhalten und Nischenangeboten zunehmen. 2001 etwa hatten Blockbuster noch einen Umsatzanteil von rund 60 Prozent, 2006 lag dieser mit 30 Prozent nur noch bei der Hälfte. Gleichzeitig hat sich die Beliebtheit von Sportsendungen deutlich gesteigert. Dennoch werden Kinofilme weiterhin von der wachsenden Abonnenten- und Abrufzahl im Video-on-Demand-Geschäft profitieren. Die Experten rechnen beispielsweise für das Jahr 2009 noch immer mit einem Umsatzanteil im On-Demand-Segment von 700 Millionen Euro.
“Großbritannien führt derzeit im Hinblick auf den Umsatz den europäischen VoD-Markt an, was besonders auf ein breites Angebot von BskyB im Bereich Blockbuster sowie Sport als PPV-Angebot zurückzuführen ist. Frankreich hat durch die starke IPTV-Penetration ein großes Angebot an echten VoD-Diensten”, erklärt Mathias Birkel, Berater bei Goldmedia. BSkyB sei derzeit überhaupt der wichtigste europäische Player. “Im deutschsprachigen Raum ist Premiere der größte Anbieter, im Programm stehen sowohl ein NVoD-Service (eine Vorstufe echter On-Demand-Angebote) als auch ein Push-VoD-Dienst für digitale Videorekorder”, so Birkel weiter.
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