Zu diesem Ergebnis kommt eine von Forrester Consulting durchgeführte Studie, die von Borland, Anbieter von Application Lifecycle Management (ALM), in Auftrag gegeben wurde. Laut der Studie dominieren immer noch grobe Einschätzungen und zu spät durchgeführte metrische Messungen. Dies beeinträchtige den Erfolg von Softwareentwicklungsprojekten erheblich. Hauptsächlich seien es die Kosten, die Komplexität metrischer Erfassungen und das Vertrauen auf oberflächliche Auswertungen, die Firmen davon abhalten, ihre Maßnahmen zu verbessern. Forrester befragte 20 Softwareentwicklungsingenieure und Geschäftsführer von Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Dollar.
“Die Studie von Forrester zeigt, dass die Applikationsentwicklung das schwächste Glied in der Kette ist. Softwareauslieferung ist nach wie vor eine Art ‘Black Box’. Offensichtlich werden die entsprechenden Informationen, die nötig wären, um die Performance zu erhöhen, das Leistungsvermögen einzuschätzen und auf wechselnde Nachfragen zu reagieren, in der Entwicklungsabteilung oder der IT nicht erhoben”, so Marc Brown, Vice President Product Marketing bei Borland.
Laut Studie werden oft falsche Metriken und ineffiziente Methoden der Messdatenerhebung verwendet. Die gängigen Maßnahmen bestehen demnach herkömmlicherweise aus nachträglich – am Ende des Projektes – erhobenen Daten, wie etwa Zeiteinteilung, Kosten und Anzahl der Softwarefehler. Diese Parameter beschreiben die Faktoren, die den Verlauf von Softwareentwicklungsprojekten bestimmen, nicht adäquat und tragen deshalb auch nur wenig zu einer Verbesserung bei.
“Meist fehlen durchgängig erhobene Projektmetriken, um den Aufwand und den Verlauf eines Projektes wirklichkeitsgetreu abbilden zu können. Die meisten Firmen sind sich dieses Fehlers gar nicht bewusst”, führt die Studie weiter aus. “Ohne Messverfahren, die den wirtschaftlichen Nutzen beziffern, sind Softwareentwicklungsfirmen gar nicht in der Lage, ihren Kunden den entsprechenden Beitrag zum Unternehmenserfolg darzulegen oder ihre Arbeit in einer Art und Weise zu priorisieren, die unternehmerische Vorteile generiert.”
Die Forrester-Studie ergab, dass vor allem der notwendige manuelle Aufwand der Erhebung relevanter Messdaten im Wege steht. Für fast die Hälfte der von Forrester befragten Unternehmen liegt darin eine der hauptsächlichen Herausforderungen. Die Befragten gaben an, dass sie fast ein Drittel ihrer Zeit auf das Sammeln der Messdaten verwenden. Zudem gilt die technische Komplexität als keine leichte Aufgabe, die mit der Verdichtung und Analyse der erfassten Daten verbunden ist. Acht von zwanzig der befragten Teilnehmer waren nicht in der Lage, die von ihnen gesammelten Daten zueinander in Beziehung zu setzen und einer stichhaltigen Trendanalyse zu unterziehen.
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