Hackerangriff auf Nuklearforschungslabor
Der Hackerangriff auf ein amerikanisches Nuklearforschungslabor in der vergangenen Woche ist vermutlich chinesischen Ursprungs.
Nach Angaben der New York Times habe das US-amerikanische Heimatschutzministerium im Zusammenhang mit dem Angriff vom 5. Dezember ein geheime Bekanntmachung an IT-Sicherheitsexperten versandt. In diesem Dokument sei eine Liste von chinesischen Web-Adressen enthalten. Das Ministerium erklärte jedoch, dass die Links kein tatsächlicher Beweis dafür sind, dass chinesische Bürger oder die chinesische Regierung an dem Hacker-Angriff beteiligt seien.
Die anhaltende Angriffsserie auf US-Forschungslabore scheint gezielt vorbereitet zu sein. Schon seit Oktober wird versucht, mittels per E-Mail versendeter Trojaner Zugriff auf die Daten einer ganzen Reihe von Institutionen zu bekommen. Der Angriff auf das Oak Ridge National Laboratory (ORNL) in der vergangenen Woche ist ein weiteres Ziel der Hacker gewesen. Das ORNL zählt zu den wichtigsten Forschungseinrichtungen des US-Militärs. Für die Attacke wurden speziell präparierte Trojaner eingesetzt. Einige der Angestellten des Labors öffneten den Dateianhang der empfangenen E-Mail und verschafften so den Eindringlingen Zugang zu ihren Rechnern.
Nach einer Stellungnahme des Labors scheint der Angriff auch gelungen zu sein. Dabei seien allerdings keine geheimen Daten eingesehen worden, wie das ORNL versichert. Das Forschungslabor bezieht sich aber hier wohl nur auf die Forschungsergebnisse selbst. Denn immerhin ist es den unbekannten Angreifern gelungen die Besucherdatenbank zu kopieren, darin sind unter anderem enthalten, der Name, das Geburtsdatum und die Sozialversicherungsnummer aller Besucher des Labors in den Jahren 1990 bis 2004.
Es ist nicht das erste Mal, dass China Hackerangriffe vorgeworfen werden. Anfang September sollen Hacker aus China in die Systeme des Pentagon eingedrungen sein. Und auch deutsche Firmennetze sind vor den Chinesen nicht sicher.