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Internationalisierung erfordert Mentalitätswandel

So erfordert der Aufbau von global ausgelegten Liefer- und Absatzmodellen einen Mentalitätswandel bei den Akteuren im deutschen IT-Services-Markt. Dabei spielt vor allem eine effiziente und gut dokumentierte Prozessorientierung eine zentrale Rolle auf dem Weg zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Zu diesem Ergebnis kommt das Beratungsunternehmen Berlecon Research im Rahmen seines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts ‘Interdig’.

Anhand der Analyse von zehn am deutschen Markt tätigen IT-Dienstleistern stellten die Experten fest, dass die Integration ausländischer Kapazitäten bei der Erstellung, dem Vertrieb oder dem Support der angebotenen Dienstleistungen eine höhere Komplexität mit sich bringt. Aus diesem Grund sei es dringend erforderlich, dass das Management prozessorientiert agiert und eine saubere Dokumentation forciert. Besonders für kleine IT-Dienstleister, bei denen die interne Zusammenarbeit zumeist noch auf Zuruf erfolgt, bedeuten eine Neuordnung der Prozesse und die Dokumentation der einzelnen Prozessschritte zunächst jedoch einen erheblichen Mehraufwand.

“Trotz der Internationalisierungsbestrebungen konnten wir feststellen, dass die Niederlassung der jeweiligen Unternehmen vor Ort weiterhin unerlässlich bleibt. Zentral bedeutsam ist aber, dass die Expansion eines IT-Dienstleisters ins Ausland die Wettbewerbsfähigkeit am Heimat-Markt steigert und Know-how generiert”, sagt Roland Döhrn, Leiter des Kompetenzbereichs Wachstum und Konjunktur des an der Untersuchung beteiligten Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung. Verstärkt den Fokus auf die Optimierung der Prozessschritte zu legen, zahlt sich jedoch aus, sind sich die Wirtschaftsfachleute einig.

“Unabhängig vom Erfolg der Auslandsaktivitäten, bietet die größere Prozessreife die besten Voraussetzungen, um die Produktivität und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der inländischen Konkurrenz zu steigern”, bestätigt Berlecon Research Senior Analyst Andreas Stiehler die Annahme Döhrns. Zudem stellt die Überwindung kultureller Differenzen bereits innerhalb der DACH-Region eine große Herausforderung für die meisten IT-Dienstleister dar. Direkte Kommunikation sei vor diesem Hintergrund eines der besten Mittel, Missverständnissen effektiv vorzubeugen. Auch sei wichtig, dass sich die Mitarbeiter oder die Abteilungen innerhalb einer internationalen Lieferkette sehen, die mit ausländischen Spezialisten zusammenarbeitet.

Silicon-Redaktion

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