Laut Aussagen von Net Jacobsson, Verantwortlicher für das Auslandsgeschäft bei dem Unternehmen, gegenüber dem Handelsblatt wird das Netzwerk-Portal im ersten oder zweiten Quartal 2008 in mehreren europäischen Ländern in den jeweiligen Heimatsprachen online gehen. Damit bekommt die deutsche Studentenplattform studiVZ, die ursprünglich das Konzept von Facebook mehr oder weniger kopiert hatte, ordentlich Konkurrenz.
Schon jetzt zählt Facebook beachtliche Mitgliederzahlen in Ländern, die nicht englischsprachig sind. So gibt es derzeit etwa 531.000 deutsche, 1,1 Millionen französische und 2,1 Millionen türkische Mitglieder. Mit der Einführung landessprachlicher Versionen dürften sich diese Zahlen noch deutlich steigern. Seinen Wachstumsboom verdankt das Online-Netzwerk vor allem der Öffnung gegenüber einem breiteren Publikum. Zunächst nur als Studentenplattform geführt, entwickelte sich Facebook nach und nach zu einem Sammelplatz für verschiedenste Zielgruppen. Seither steht das Portal Seite an Seite mit MySpace an der Spitze der Social Networks, wo sich immer mehr Menschen auf der Suche nach Kontakten und Entertainment zusammenfinden.
studiVZ fungiert in Deutschland bislang in erster Linie noch als Studententreffpunkt. Der Holtzbrinck-Verlag, der die Plattform Anfang des Jahres aufgekauft hatte, kündigte jedoch bereits an, das Studentenportal zu einem massentauglichen Online-Netzwerk ausbauen zu wollen. Derzeit zählt studiVZ nach eigenen Angaben rund vier Millionen Mitglieder im deutschsprachigen Raum. Seit Ende Februar betreibt das Unternehmen mit schuelerVZ auch einen Ableger für Schüler im Teenageralter.
Facebook seinerseits darf sich mittlerweile über eine aktive Nutzergemeinde von rund 57 Millionen freuen. Laut Unternehmen registrieren sich weltweit täglich 250.000 neue Mitglieder. Immer mehr Betreiber wollen von dem aktuellen Netzwerk-Boom profitieren und so hat auch Google sich kürzlich über Kooperationen in das Geschäft eingeklinkt. Die Unternehmen versuchen vor allem über Werbeanzeigen auf ihren Webseiten Geld zu verdienen. Dass diese Strategie nicht immer im Einklang mit den Nutzern verläuft, zeigte sich zuletzt am Beispiel Facebook ganz deutlich: Mit seinem neuen Werbe-Tool, dass die Nutzeraktivitäten auch außerhalb der Plattform beobachtete, sorgte die Plattform für Aufregung und heftige Kritik unter Datenschützern.
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