Categories: Management

CIOs fürchten Kontrollverlust

Dies ist das Ergebnis einer europaweiten Umfrage, die der britische Marketing-Spezialist Loewy im Auftrag von Fujitsu Services europaweit durchführte. Für die Studie wurden über 700 CIOs aus Unternehmen verschiedener Größen und Branchen interviewt, darunter 120 IT-Verantwortliche aus deutschen Unternehmen mit 500 bis 5000 Mitarbeitern.

Über 33 Prozent der Befragten sprachen sich gegen das Outsourcing aus, da sie befürchten, dadurch die Kontrolle über die IT zu verlieren. Weitere 26 Prozent machten sich Sorgen über den Verlust von Mitarbeitern. Insgesamt sprachen sich damit über 59 Prozent gegen das Outsourcing des Desktop Managements aus. Die wichtigsten Argumente pro Outsourcing von Desktop Services waren bei 33 Prozent der CIOs die Entlastung von Mitarbeitern und bei 26 Prozent die Arbeitserleichterung bei der Administration.

Laut der Studie verschlingt das Desktop Management bei den befragten CIOs einen beträchtlichen Teil des gesamten Budgets. Bei 53 Prozent aller IT-Leiter sind dies 20 bis 50 Prozent, bei 20 Prozent der CIOs sogar 40 bis 50 Prozent. Eine Ursache für die hohen Kosten des Desktop Managements ist der damit verbundene Zeitaufwand: Die IT-Teams von 37 Prozent aller an der Studie teilnehmenden CIOs verwenden darauf über 50 Prozent ihrer gesamten Arbeitszeit. Gleichzeitig bezeichnen 28 Prozent der Teilnehmer der Studie ein zu geringes Budget als ihre größte Herausforderung.

Auch in Deutschland beansprucht das Desktop Management einen Großteil des Budgets. 40 bis 50 Prozent war die Zahl, die von den meisten Befragten (21 Prozent) genannt wurde. Im Einzelhandel schlug das Pendel ganz nach oben aus: Zwar lag dieser Wert bei 24 Prozent aller IT-Leiter im Einzelhandel mit 30 bis 40 Prozent etwas niedriger. Jedoch gab jeder Zehnte der CIOs an, über 80 Prozent für das Desktop Management aufzuwenden. Entsprechend nannten im Retail auch 38 Prozent der IT-Verantwortlichen unzureichende finanzielle Ressourcen als ihr größtes Problem.

Auch in der Finanzbranche mit einer Verwendung von 60 bis 70 Prozent des Budgets für das Desktop Management sind die Zahlen erschreckend hoch. Dies gilt ebenfalls für die Fertigungsindustrie. Hier entfallen 50 bis 70 Prozent des Budgets und 40 bis 50 Prozent der Arbeitszeit der IT-Mannschaft auf das Desktop Management.

“Beim Umgang mit dem Outsourcing sehen wir fundamentale kulturelle Unterschiede zwischen angelsächsisch geprägten Ländern und den restlichen Europäern”, sagte Thomas Reuner, Strategic Consulting Partner EMEA bei IDC. Dass in den USA und in UK alle Arten des Outsourcings viel stärker verbreitet sind, ist allein kulturellen und sozioökonomischen Faktoren zuzuschreiben. “In Kontinentaleuropa steht einer rationalen Prüfung der möglichen Vorteile des Outsourcings immer noch die Angst der Manager vor Kontrollverlust entgegen”, so Reuner.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

11 Stunden ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

11 Stunden ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

2 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

3 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

4 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

4 Tagen ago