Forrester hält iPhone immer noch für Spielzeug
Wer die Analysten heute fragt, ob er iPhone-Unterstützung in die strategische Mobile-Strategie einbauen soll, erhält als Antwort ein klares: Nein.
Wie das Marktforschungsunternehmen Forrester mitteilte, sollen sich Geschäftsanwender mit dem Apple-Smartphone noch ein wenig zurückhalten. Es sei noch bei weitem nicht für alle Business-Funktionen geeignet, die heute eingesetzt werden müssen.
Benjamin Gray und Robert Whiteley, Analysten bei Forrester, nannten jetzt zehn Gründe, warum die Strategen noch warten sollten. Die meisten Firmen fragten demnach bei den Experten an, wie sie mit dem iPhone umgehen sollten, weil sie für 2008 vorhaben, ihre mobile Strategie zu konsolidieren. Die Wege der Vergangenheit, alles, was die Mitarbeiter anschleppen, zu unterstützen, hätten sich als unrealistisch erwiesen. Deshalb würden die First Mover und Konzerne derzeit die Reduzierung auf nur noch zwei Plattformen im ganzen Firmennetz vorantreiben. Dazu wird, wenn man Gray und Whiteley glauben darf, nicht das iPhone gehören. Noch nicht.
Zum einen unterstütze das Gerät nicht nativ die notwendigen Push-Funktionen für geschäftliche E-Mails; zum anderen würden die Anwendungen von Drittparteien nicht unterstützt, was ganze Abteilungen lahm legen könne; dann unterstütze das Gerät derzeit noch nicht den üblichen Datenschutz durch Verschlüsselung; im Schadensfall könne ein verlorenes oder gestohlenes Gerät nicht durch den Admin remote gesperrt werden; es fehle außerdem eine QWERTZ-Tastatur, die für die meisten Aufgaben unabdingbar sei, weil sie gutes Feedback gebe; die Bindung an einzelne Provider stelle eine weitere Hürde für Geschäftsanwender dar; ferner sei das Gerät viel zu teuer; es handle sich des Weiteren um die erste Gerätegeneration, die sich erst einmal zu bewähren habe und dringend UMTS/3G lernen müsse; eine Batterie, die ersetzt werden kann, fehle im Geschäftsalltag und zwinge die IT, ständig neue iPhones zu bestellen; zuletzt fehle es auch an Erfahrungen. Die Forrester-Analysten rieten den Interessierten offen dazu, erst einmal zu warten, bis die ersten unternehmensweiten Einsätze von unabhängigen Analysten untersucht und case Studies angefertigt seien.
Ihrer Ansicht nach ist es aber trotz aller Bedenken völlig unrealistisch, eine iPhone-Mauer durchzusetzen, um auf die Business-Reife des Gerätes zu warten und das Netz so lange zu schützen, bis das iPhone mit den Policies umgehen kann: Ihrer Ansicht nach werden es ausgerechnet die obersten Manager, die C-Ebene sein, die heimlich und unter Umgehung der Unternehmensregeln ein iPhone einschleppt und hinterher von der IT-Abteilung erwartet, dass sie die Integration so hinbekommt, dass alles läuft und nichts stört. Die IT-Profis sollten gerade die Teppichetage dringend davon abhalten.