Der Datenverlust an sich hat schon im Mai dieses Jahres stattgefunden und die Daten wurden auch nicht vom Verkehrsministerium oder der betroffenen Behörde Driving Standards Agency, sondern von einem beauftragten Dienstleister in den USA verloren. Diesem war eine Festplatte aus einem Sicherheitsbereich abhanden gekommen.
Die verlorene Festplatte enthält Daten von etwas mehr als drei Millionen Briten, die zwischen September 2004 und April 2007 an einer theoretischen Fahrprüfung teilgenommen haben. Die Sätze enthalten Angaben zu den Namen, den Adressen, den E-Mail-Adressen und den Telefonnummern der Teilnehmer. “Die verlorene Festplatte enthält keine Angaben über Bankkonten oder Kreditkarten, zu Führerscheinen oder Sozialversicherungsnummern”, informierte Ministerin Ruth Kelly das Parlament.
Der Datenschutzbeauftragte sei, so die Ministerin, über den Verlust informiert. Er habe sich besorgt gezeigt, es aber als unnötig bezeichnet, die Betroffenen zu informieren. Mit dem Verlust der Daten sei kein großes Risiko verbunden gewesen.
Obwohl die Daten auf der Festplatte durch eine spezielle Formatierung für Dritte nicht zugänglich seien, habe das beauftragte Unternehmen Pearson Driving Assessments Ltd. inzwischen auf elektronische Verfahren für den Datenaustausch mit der Driving Standards Agency umgestellt.
Die jetzige Bekanntgabe setzt eine Serie von Datenverlusten in Großbritannien fort, an deren Anfang die Daten von 25 Millionen Kindergeldempfängern gestanden haben, welche die Steuerbehörde HMRC auf dem Postweg verloren hatte. Inzwischen hat der britische Schatzkanzler Alistair Darling erste Konsequenzen aus dem größten Datenskandal der britischen Geschichte angekündigt.
Ein Vorabbericht zu den Vorgängen bei der HMRC habe gezeigt, dass die Behörde strengere Richtlinien für den Umgang mit Daten benötige, um deren Sicherheit zu gewährleisten. “Der Zwischenbericht zeigt, dass einfachere Organisationsstrukturen mit klareren Verantwortlichkeiten gebraucht werden”, erklärte Darling am Montag vor dem Parlament.
Philip Hammond, Staatssekretär im Finanzministerium, ging noch weiter und sprach von einem systematischen Versagen. Die Verantwortlichkeit dafür liege ganz oben in der Hierarchie, so Hammond.
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