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Deutsche Firmen haben keine Angst vor neuer Technik

Die unter ihnen, die Megatrends frühzeitig erkennen und zu nutzen wissen, sind der Konkurrenz um eine Nasenlänge voraus. Dieses Wissen setzt sich immer mehr durch. Das ergab eine Studie, die die Beratungsfirma Steria Mummert Consulting im September 2007 unter mehr als 350 Fach- und Führungskräften in Deutschland durchgeführt hatte.

Die Berater stellten fest, dass die Entscheider die neueste Technik nicht nur gern einsetzen, sondern sich sogar aktiv auf die Suche danach machen. Eigens für das Aufspüren von Megatrends setzen sie demnach Zeit und Ressourcen ein und betrachten diese Aufgabe als eine der wichtigsten Herausforderungen.

Konkret in Themen unterteilt, sehen sie folgende Aufgaben als dringlich an: Jeder zehnte Betrieb will beispielsweise Ist-Daten und Kennzahlen künftig stärker erfassen und auswerten, um sie für Zukunftsprognosen zu nutzen. 45 Prozent sehen Nachholbedarf beim Prozessmanagement. Die meisten Befragten gaben ganz allgemein an, dass sie bereits zum Jahreswechsel wichtige Weichen zum künftigen Umgang mit Megatrends stellen werden.

Nur, wie sich die Megatrends im einzelnen auswirken werden, darüber waren sich die Entscheider nicht so einig. Rund 40 Prozent der Fach- und Führungskräfte erwarten vor allem für das Management, Marketing sowie im Vertrieb konkrete Auswirkungen von Megatrends. In der Produktion werden sich die großen Zukunftsentwicklungen nach Ansicht von nur einem Viertel der Befragten unmittelbar bemerkbar machen.

Vor einer Umsetzung müssen aber präzise interne Untersuchungen stehen, rieten die Berater. Um Megatrends frühzeitig zu erkennen, sind umfangreiche interne Datenauswertungen und Marktforschungen notwendig. Die Datenerfassung fällt in den verschiedenen Branchen noch dazu sehr unterschiedlich aus. 54 Prozent der Finanzdienstleister haben ein umfassendes System zur Kennzahlenbestimmung eingeführt, um sich abzeichnende Megatrends in ihre Geschäftsstrategie einbinden zu können. Im Gesundheitswesen verfügen 40 Prozent über ein entsprechend gutes Prozessmanagement. Die Telekommunikations-, IT- und Medienbranche will hier künftig stärker investieren. Bisher haben nur 30 Prozent der befragten Unternehmen ihre Abläufe so angepasst, dass fundierte Trendprognosen möglich sind, teilte Steria Mummert mit.

Folglich rieten die Studienautoren dazu, auch im Umgang mit Megatrends ein funktionierendes Prozessmanagement aufzusetzen. Das werde sich auch im Geschäftserfolg bemerkbar machen, zeigte die Untersuchung. Die befragten Unternehmen, deren Umsatzprognosen auf Wachstum stehen, haben auch mehrheitlich in das Aufspüren von Megatrends investiert. Knapp jeder zweite Umsatzgewinner verfügt bereits über eine detaillierte Erfassung von Kennzahlen. Dabei nutzen sie diese Daten als Basis für Trendprognosen, weshalb sie regelmäßig ausgewertet werden. Bei den Umsatzverlierern stellte dagegen nur jedes fünfte Unternehmen den Ist-Zustand der Geschäftsentwicklung anhand von Kennzahlen fest und wertete die Daten mit Blick auf die Zukunftsentwicklung aus.

Wenig überraschend ist auch, dass es sich Konzerne in Deutschland immer noch eher leisten, solche aufwändigen Arbeiten zu machen, als der Mittelstand. Während 55 Prozent der Firmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern über ein gutes Prozessmanagement verfügten, um Megatrends aufzuspüren, lag der Anteil in kleinen und mittleren Betrieben deutlich niedriger. So beträgt demnach die Quote im Mittelstand nur 37 Prozent und bei kleineren Unternehmen 27 Prozent. Hier sehen die Berater viel Nachholbedarf, um kommende Trends zu erkennen und von ihnen zu profitieren.

Silicon-Redaktion

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