IBM wegen Umweltverschmutzung verklagt
Die Anwälte von 90 ehemaligen oder heutigen Anliegern eines IBM-Werkes haben eine Sammelklage gegen den Elektronikkonzern wegen Umweltverschmutzung eingereicht.
In der Sammelklage werfen die Anwälte IBM einen zu sorglosen Umgang mit den Umweltschäden vor, die durch die ehemalige Produktionsstätte verursacht sein sollen. So behaupten verschiedene Anwohner der Städte Edicott und Union im Staat New York, dass ihre Kinder angeborene Herzfehler haben und überdurchschnittlich viele Erwachsene an Nierenkrebs leiden.
Die Kläger führen diese Gesundheitsschäden auf ein Werk zurück, das IBM dort von 1924 bis 2000 betrieben hat. Das Werk soll Trichlorethylen (TCE) und andere giftige Chemikalien in erheblichen Mengen ungefiltert freigesetzt haben. “Eine permanente Giftwolke hat damals Pflanzen, Tiere und Menschen nachhaltig vergiftet”, hieß es in der Klageschrift. In einer Erklärung haben die Anwälte weitere Klagen angekündigt, die IBM Körperverletzung und widerrechtliche Tötung vorwerfen.
Mit der Sammelklage wollen die Anwohner Schadenersatz für erlittene körperliche und materielle Schäden erstreiten sowie Geldstrafen und die Erstattung ihrer Anwaltskosten erreichen.
IBM behautet dagegen, dass die Anschuldigungen weder wissenschaftlich noch rechtlich haltbar sind. “Wir haben den Anwälten schon vorher mitgeteilt, dass wir hier keine Schuld tragen und wir werden diese Position auch mit allen Mitteln vor Gericht verteidigen”, sagte IBM-Sprecher Michael Malloney.
Das umstrittene Werk war eines der ersten IBM-Produktionsstätten. Hier wurden unter anderen Schreibmaschinen, Mainframes, Motherboards und integrierte Schaltkreise hergestellt. Nach dem Verkauf des Werkes im Jahr 2002 hatte IBM mehr als zwei Millionen Dollar ausgegeben, um Umweltschäden zu beseitigen. Diese Maßnahmen hat die Klage jedoch als unzureichend bezeichnet.