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EU will Markt für DRM vereinheitlichen

Bislang musste die Industrie in jedem Land der EU extra Verhandlungen über Lizenzen und Verkaufsbestimmungen führen, wenn ein Unternehmen Geschäfte mit Downloads von urheberrechtlich geschützten Inhalten oder ähnlichem machen wollte. Dieser Markt soll aber bald eine Art einheitlicher, EU-weiter Binnenmarkt werden.

Die EU-Kommission hat jetzt ihre Pläne dazu auf den Tisch gelegt. Darin heißt es, dass aber nicht nur die Industrie Nutzen ziehen soll. Die Kommission will sogar Klimmzüge machen, damit sich die Firmen auf einheitliche Standards einigen. Das wiederum würde – zusammen mit einem einheitlichen DRM-Recht – die Download-Aktivitäten und -Geräte europaweit interoperabel machen.

Wie die zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding nicht vergaß zu betonen, werde der Ansatz zu einer starken und erfolgreichen Musik-, Film- und Web-Industrie in Europa führen. Das fragmentierte Werkeln in jedem Land für sich müsse dabei aber ad acta gelegt werden, mahnte sie die unabhängigkeitsverliebten europäischen Länder.

Bis Mitte des Jahres 2008 soll eine Empfehlung der EU-Kommission in diesen Fragen fertig sein. Diese wird dann Politik und Wirtschaft beschäftigen. Reding will generell noch in diesem Jahr mehr grenzenlosen Online-Content in Europa sehen und die Industrie ermutigen, schon einmal länderübergreifende Standards und Lizenzabkommen zu erproben. Im Ernstfall könnte die Kommission die Sache selbst in die Hand nehmen und per europäischer Regulierung für eine Einigung sorgen. Reding hat sich als europafreundliche Kommissionsvorsitzende einen Namen gemacht, auch um den Preis, den mächtigsten regulierungsfälligen Konzern Europas, die Deutsche Telekom, zeitweise zu verärgern. Allerdings nie lange, da die Großkonzerne von einheitlichen Märkten am meisten profitieren.

Silicon-Redaktion

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