Entsprechende Äußerungen des OLPC-Chefs Nicholas Negroponte hat Microsoft mit einer Gegendarstellung einen Riegel vorgeschoben. “Wir haben zwar in der Vergangenheit ein derartige Option geprüft, Microsoft entwickelt aber keine Unterstützung für ein Dual-Boot-System mit Windows XP für den Laptop des One-Laptop-per-Child-Projektes”, sagte ein Microsoft-Sprecher in einem Statement.

Ein Mitarbeiter von OLPC hat daraufhin die Aussagen seines Chefs als Missverständnis bezeichnet. Demnach entwickele Microsoft zusammen mit OLPC ein System, dass es ermöglichen soll, den im Laptop verbauten Flash-Speicher mit einem auf einer SD-Karte gespeicherten Windows zu flashen. Anschließend soll sich dass mitgelieferte Linux-System wieder zurückflashen lassen. Wenn Negroponte nicht falsch zitiert worden sei, als er dieses System als Dual-Boot bezeichnet hat, dann müsse er etwas missverstanden haben, sagte Walter Bender von OLPC. Bender selbst sei bei dem in Frage stehenden Interview nicht zugegen gewesen.

Auch wenn dies kein Dual-Boot-System ist, so wäre es doch eine Möglichkeit, Linux und Windows auf demselben Laptop einzusetzen. Es bliebe dann aber noch ein Widerspruch mit den bisherigen Ankündigungen Microsofts. Demnach soll ein portiertes Windows von einem 2-GByte-Flashspeicher aus starten, da Windows mehr als die standardmäßige Speicherkapazität des Laptops von 1 GByte benötigen werde.

Microsoft hat darauf hingewiesen, dass Negroponte nicht unbedingt der beste Sprecher für die Belange von Microsoft beim Laptop sei. Wenn es um den Fortschritt des Windows-basierten Gerätes geht “empfiehlt Microsoft, das Unternehmen direkt für zukünftige Updates zu kontaktieren”, hieß es in einer Erklärung.

Silicon-Redaktion

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