Doch nicht nur aus Image-Gründen macht die ingesamt 1 Millarde Dollar schwere Übernahme des schwedischen Herstellers der gleichnamigen quelloffenen relationalen Datenbank Sinn.
So will Sun mit dem Merger seine Position in der Unternehmens-IT festigen und weiter ausbauen. Außerdem kann der Hersteller über MySQL einen Fuß in den Markt für Datenbanken bekommen, dem die Kalifornier ein Volumen von 15 Milliarden Dollar zutrauen.
Zudem hofft Sun sich mit Hilfe von MySQL als wichtigster kommerzieller Open-Source-Anbieter positionieren zu können. Mit der Offenlegung der SPARC-Architektur, von Server-Schnittstellen, des Unix-Derivates Solaris und schließlich die Freigabe von Java unter der GPL hat Sun bereits den Weg dorthin geebnet.
Die entscheidende Motivation für den Zukauf jedoch dürfte Suns Engagement für das Web sein. MySQL ist bei Providern wie Google, Nokia, Facebook oder China Mobile vertreten.
Sun Microsystems galt in der Boom-Phase des Internet als einer oder vielleicht der wichtigste Player für diesen Markt. Mit der Multithreading-fähigen CPU Ultrasparc und Servern wie T1000 oder T2000, die gerade für Portale, Web-Anwendungen oder Identitätsverwaltung optimiert sind, versucht nun Sun offenbar das Angebot hier abzurunden, um wieder zur alten Form aufzulaufen.
“Mit dieser Akquisition bestätigt sich Suns Position im Zentrum der globalen Web Economy. In dem wir weiter unsere Wachstumsstrategie verfolgen, verstärkt der MySQL-Zukauf unser Investment in Technologien, die von Unternehmen von außergewöhnlichem Wachstum und Effizienz nachgefragt werden”, so Jonathan Schwartz, CEO und President bei Sun.
Aber auch die Technologie von MySQL soll durch den Zukauf gewinnen. Mit einem starken Partner im Hintergrund, so hofft Sun, könnte sich die ohnehin sehr beliebte Open-Source-Datenbank neue Aufgabenbereiche in den Unternehmen erkämpfen und weiter in traditionelle Anwendungen und Unternehmen vordringen.
Mit dem Merger werden sich über Sun für MySQL, das bislang mit einem extrem dünn besetzten Vertrieb auskommt, zudem völlig neue Vertriebswege öffnen, hieß es in einer Ad-hoc-Mitteilung von Sun. Auch über OEM-Verträge, die Sun mit Partnern wie Intel, Dell oder IBM hält, könnte sich die quelloffene Technologie weiter verbreiten.
“Unternehmenskultur und Business-Modell bei Sun ergänzen MySQL, weil wir seit unserer Gründung, die gleichen Ideale verfolgen: Freiheit bei Software, Online-Innovation und die Teilhaben von Partnern und der Community”, kommentiert Marten Mickos, CEO von MySQL. Der Merger wird jedoch einen seit langem gehegten Traum von Mickos vereiteln: den Börsengang des Unternehmens.
Die Sicherheitslandschaft ist alles andere als robust. Unter anderem weil die Sichtbarkeit noch immer kritische…
Auch der Einsatz von Open Source Software bringt Herausforderungen mit sich, insbesondere in der IT-Sicherheit,…
Studie von Huawei und Roland Berger beleuchtet Schlüsseltrends und neue Anforderungen an Datenspeicherlösungen im KI-Zeitalter.
Der Ausfall bei CrowdStrike ist nur ein Symptom eines größeren Problems, wenn Unternehmen es versäumen,…
PwC-Studie zeigt: KI hilft vielen Unternehmen dabei, die Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und…
Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…
View Comments
Was will Sun nun eigentlich?
Ein Open-Source-Unternehmen im klassischen Sinne werden? Was ich begrüßen würde, weil da vermutlich Umsatz zu machen wäre - zumindest wir hier (120 Mitarbeiter, wachsend, Logistikbranche) versuchen nach möglichkeit quelloffene Systeme einzusetzen, wenigstens auf dem Server.
Oder will Sun doch lieber Solaris zur ernstzunehmenden Linux-Alternative ausbauen? (Was schlecht wäre - hier im Haus möchte niemand Solaris nutzen)
Ich werde aus der Firmenpolitik nicht schlau. Kann mir jemand mal den Kurs von Herrn Schwartz erklären? Muss man Sun weiter auf dem Schirm haben oder ist das Unternehmen hoffnungslos auf dem absteigenden Ast?
Oder anders gefragt: Soll ich Sun-Aktien kaufen?
Viele Grüße H. P.