Affe steuert Roboter mit seinen Gedanken
Nach dem Sprichwort ‘Gib dem Affen Zucker’ ist es amerikanischen Wissenschaftlern erstmals gelungen, mit Hilfe einer Affendame einen Roboter mit Gedankensignalen zu steuern.
Nach Berichten der New York Times hat es ein Affe geschafft durch eine schnelle Internetverbindung und viel Zucker, einen Roboter mit seinen Gedanken zu bewegen. Der von ATR Computational Neuroscience Laboratories entwickelte Roboter stand auf einem Laufband im japanischen Kyoto, während sich der Affe in einem Labor der Duke University im US-Bundesstaat North Carolina auf dem Laufband abmühte.
Die Forscher um den Neurobiologen Miguel Nicolelis erhoffen sich daraus Erkenntnisse für die Entwicklung eines Bewegungsapparates für Gelähmte. Sie pflanzten der Affendame namens Idoya in die Region ihres Gehirns, welche die Beinbewegung steuert, Elektroden ein. Diese Elektroden zeichneten dann die Aktivität von 250 bis 300 Nervenzellen während der Gehbewegung auf.
Nach langem Training gelang es der Affendame den Roboter mit ihren Gedanken zu bewegen. Idoya stand auf ihrem Laufband, vor sich einen Bildschirm, auf dem der Roboter zu sehen war, dessen Bewegungen dem Menschen sehr stark ähneln. Als sich Idoya in Bewegung setzte, wurden Bewegungsmuster und Gehirnsignale von einem Computer aufgenommen und dann über eine Breitbandleitung nach Japan an den Roboter übertragen. Der setzte sich brav nach ihrem Takt in Bewegung.
Nach etwa einer Stunde erlösten die Wissenschaftler die Affendame von ihrem Laufband. Und dann geschah das Ungewöhnliche: Idoya starrte auf den Bildschirm – und der Roboter lief weiter. Idoya hatte einen Teil ihrer Neuronen so sehr auf den Roboter eingestellt, dass sie ihn noch einige Minuten lang steuern konnte, ohne sich selbst zu bewegen. Sehen sei ein sehr starker Reiz für das Gehirn, so Nicolelis. Deshalb habe das Bewegungszentrum des Affen das Bild der sich bewegenden Roboterbeine so übernommen, als seien es ihre eigenen.