Etwas Schönes möcht’s halt sein. Allein schon wegen der Jahreszeit. Montag ist schließlich Weihnachten. Und so kurz vorm Fest befasst man sich nicht gern mit den Unsäglichkeiten, die einen in den zurückliegenden Monaten immer wieder baff erstaunt haben.
Also nix zu den virtuellen Politgrößen des Jahres, zu Gabi und Eva, die ohne etwas (Dr. Gabriele Pauli) beziehungsweise ohne etwas Gescheites (Eva Herman) gesagt zu haben, heuer die Google-Schallmauer von einer Million Treffern durchbrochen haben.
Nix zu Siemens, dem Konzern, von dem man früher gemeint hat, er sei eine Bank mit angeschlossener Elektroabteilung. Von dem man aber heute weiß, dass er eher ein Kaufhaus ist.
Siemens hat ja wohl alles verkauft, was man sich nur vorstellen kann, seine Elektroabteilungen an BenQ und Nokia und seine Angestellten noch dazu. Die, die zwischenzeitlich kurz bei BenQ gearbeitet haben.
Und genauso toll hat Siemens wahrscheinlich eingekauft, vor allem Aufträge und Betriebsräte. – Kein Wort dazu!
Auch nicht zur Telekom, der ehemaligen Fernmeldebehörde, die jetzt glaubt ein serviceorientiertes Unternehmen zu sein, weil einen aus ihrem Callcenter ständig Niedriglöhner anrufen, um einem Tarife mit phantasievollen Namen zu offerieren. Nichts zu Microsoft, nichts zu Spam, zu Social Engineering und vor allem kein Wort über Wolfgang Schäuble. Gar keins!! (Nächstes Jahr dann wieder. Bestimmt!)
Etwas Schönes muss es sein. Wohlan!
Der Deutsche Peter Grünberg hat heuer – zusammen mit dem Franzosen Albert Fert – den Nobelpreis für Physik bekommen. Für die Entdeckung des Riesenmagnetwiderstands, den, den sich moderne Festplatten zunutze machen.
Das ist doch schön. Nö, nicht aus patriotischen Gründen. Sondern weil Harddisks wirklich feine Devices sind.
Wer schon ein paar Jahre mit der IT sein Geld verdient, der wird sich vielleicht noch dunkel daran erinnern, mit welcher Ehrfurcht man früher von Rechenzentren gesprochen hat, in denen ein Terabyte an Daten gehalten wurde. – Platten mit dieser Kapazität kann man sich seit diesem Jahr beim Discounter im Internet bestellen.
Y2K, das gewaltige IT-Problem zu Beginn dieses Jahrtausends, rührte daher, dass Speicherplatz in der Anfangszeit der Computerei so knapp war, dass die Programmierer die Jahreszahl in zwei statt in vier Stellen kodiert haben. Kaum noch vorstellbar ist diese Knauserei heute.
Mittlerweile gibt’s Terabyte-Festplatten für 200 Euro. Darauf könnte man den Text aus allen Büchern der Anna Amalia Bibliothek in Weimar abspeichern, die heuer wiedereröffnet worden ist.
Trotzdem hat der Cheftechnologe von Fujitsu-Siemens auf der diesjährigen Hausmesse seines Unternehmens in Augsburg das Ende der Harddisks prognostiziert. Sie würden in absehbarer Zeit von Flash-Chips abgelöst, sagt er.
Daher sei es allerhöchste Zeit gewesen, heuer den Nobelpreis für die Magnetspeichertechnik zu vergeben. Denn in ein paar Jahren sei die nur noch von historischem Interesse. Journalisten wie unsereins schätzen diesen CTO für solche Aussagen.
Man muss sich das so vorstellen: Man ist früh aufgestanden, um nach Augsburg zu fahren, sitzt in der Pressekonferenz – es ist immer noch elend früh, wobei der Morgen der natürliche Feind des Schreibers ist – überlegt sich, was man zu so einer trögen Veranstaltung wie einer Hausmesse eigentlich schreiben soll, und dann sagt einer sowas. – Die Headline reißt. Die Geschichte steht. Und sie stimmt sogar, was nicht hätte sein müssen, was aber auch ganz nett ist.
Trotzdem: Man wird sie vermissen, die Platten, das vertraute Lüftergeräusch und selbst die ‘Fieselei’ mit den Jumpern. Deshalb ist 2007 das Jahr der Festplatte. Allein schon, weil’s wohl eines der letzten Jahre ist, die man dazu erklären kann. “This could be the last time”, wie’s die alten Männer von den Rolling Stones so treffend formuliert haben.
Und die wiederum geben einem Hoffnung: Kein Mensch hätte früher gedacht, dass die’s so lange machen würden. Vielleicht bleibt uns da ja auch die Festplatte noch eine Weile erhalten.
So, das hat jetzt noch sein müssen: Die Stones sind erwähnt. Die gehören schließlich in einen Jahresrückblick – in jeden. Und 2008 geht’s dann “On with the Show” (aus: “Their Satanic Majesties Request”). – “Till the next time we say goodbye” (aus: “It’s only Rock’n Roll”).
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