Den Kaufreigen eröffnete Oracle im Frühjahr mit einem Angebot von rund 3,3 Milliarden Dollar für Hyperion. Hyperion selbst war in den letzten Jahren auch nicht untätig gewesen und hat unter anderem Appsource, Alcar, Arbor, Brio, Decisioneering, IMRS, Pillar, Razza, Sapling, Sqribe und Upstream gekauft, um ein möglichst umfassendes Produktportfolio im Bereich Corporate Performance Management zu bieten.
SAPs Antwort hat etwas auf sich warten lassen, aber im Herbst gab der ERP-Marktführer ein Angebot über 4,8 Milliarden Euro ab, um Business Objects (BO) zu übernehmen. Die eigene Kompetenz im BI-Bereich zu stärken war dabei genauso ein Motiv wie Zugang zu mehr als 40.000 Kunden zu erhalten, die BO-Software einsetzen und zu drei Viertel keine SAP-Kunden sind.
Im November hat IBM dann knapp 5 Milliarden Dollar für Cognos geboten. Bis auf SAS Institute sind damit alle großen BI-Anbieter nicht mehr unabhängig und müssen erst einmal integriert werden. Dies bindet Management-Kapazität, sorgt für Verunsicherung in der Belegschaft und bei Kunden sowie Interessenten und freut die verbleibenden Anbieter. Denn wenn die Konkurrenz mit sich selbst beschäftigt ist, bieten sich Gelegenheiten, ungestörter die Interessenten von den eigenen Produkten zu überzeugen.
Microstrategy hat beispielsweise die Gunst der Stunde genutzt und kündigt ein License Replacement Programm für Cognos- und Business-Objects-Kunden an. Diese können ihre bestehenden Lizenzen kostengünstig beziehungsweise kostenlos in Microstrategy-Lizenzen tauschen. Gezielt wird auf Unternehmen, die unsicher sind, wie der Support ihrer eingesetzten Produkte fortgesetzt werden soll und zu welchen Kosten, wie die Produktstrategie in Zukunft aussieht und ob, trotz gegenteiliger Behauptungen, nicht eine kostspielige Migration ansteht. Wenn dann noch eine gewisse Unzufriedenheit mit den eingesetzten Produkten hinzu kommt und die Angst, sich zu stark in die Abhängigkeit beispielsweise eines einzigen Software-Lieferanten zu begeben, stehen für die unabhängigen Anbieter die Chancen gut, auch Ablösegeschäft zu betreiben.
Geschickt eingenistet im Spiel der Software-Giganten hat sich der holländische BI-Anbieter NewFrontiers. Mit IBM als Hardwarelieferanten und Oracle als Software-Partner bieten die BI-Spezialisten SAP-Anwendern eine umfassende Management-Informations-Lösung an. SAP-Anwender erhalten unter anderem Analysen aus den Bereichen Vertrieb, Buchhaltung, Einkauf und detaillierte Umsatzanalysen, deren Gewinnung mit SAP-Bordmitteln ihnen zu aufwändig erschien. Dabei lassen sich Zahlen aus SAP- und Nicht-SAP-Systemen zusammenführen und vergleichen, so dass eine unternehmensweit integrierte Reporting-Lösung entsteht. Unternehmen wie Epson, Shell, Tommy Hilfiger und Unilever nutzen NewFrontiers-Produkte, um aus ihren ERP-Anwendungen die Informationen zu beziehen, die zur Unternehmenssteuerung notwendig sind.
Diese zwei Beispiele zeigen, dass trotz der Konsolidierung im BI-Markt, die sich auch 2008 fortsetzen wird, Anwender auch zukünftig nicht auf die Software-Giganten angewiesen sind, um die notwendigen Informationen aus ihren Unternehmensdaten zu gewinnen.
Vielmehr ist davon auszugehen, dass nach einer Phase der internen Aufräumarbeiten Anbieter wie SAP, IBM und Oracle, aber auch Hewlett-Packard, Cisco oder Adobe sich auf die Suche nach Akquisitionsobjekten begeben werden, um ihr BI-Portfolio abzurunden. Bis dahin werden aber immer neue Nischen wie Search, Workflow- und Rules Engines oder Collaborative Technologies auftauchen, die von innovativen, kleinen Unternehmen besetzt und entwickelt werden, und den Information Management und Access-Markt, der BI als einen Teil einschließt, neue Impulse verleihen.
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