Der französische TK-Ausrüster Alcatel will die für Glasfasernetze entwickelten Lichtewellentechniken ins Fernsehkabel umleiten. Dafür hat der Konzern das so genannte CoaxCableExchange System (CCE) entwickelt, das hier bei minimalen Aufwand verspricht.
Schnell und flächendeckend seien hybride Koax-LWL-Kabelnetze umzurüsten. Dabei wird die Isolierung des Koaxialkabels weggeschmolzen und der Innenleiter aus Kupfer durch einen Lichtwellenleiter ersetzt. Besonders für die Betreiber von TV-Kabelnetzen sei das eine Zeit sparende Möglichkeit zum Aufbau hybrider Breitband-Kommunikationsnetze, die neben der TV-Verteilung auch die Übertragung interaktiver und multimedialer Dienste gewährleisteten. Die sonst üblichen aufwändigen Tiefbauarbeiten fallen also weg.
Zum Vergleich führt das Unternehmen folgende Rechnung an: Von den Gesamtkosten einer konventionellen Netzaufrüstung machen Kabel und Verbindungstechnik gerade mal drei bis 15 Prozent aus. Der Tiefbau und die Montage hingegen schlagen mit 50 bis 80 Prozent zu Buche.
Beim CEE-System wird das Koaxialkabel etwa alle 80 Meter freigelegt und geöffnet. In einem Arbeitsgang lassen sich dann der alte Innenleiter aus Kupfer entfernen und ein Ziehdraht aus Stahl einführen. Dafür wird ein Schmelzkopf mit dem Einziehdraht in das auszuschmelzende Kabel eingebracht und auf rund 200°C erhitzt. Eine Sensorsteuerung regelt Schmelzgeschwindigkeit und Druckparameter. Das Koaxialkabel wird anschließend wieder abgedichtet. Jetzt, so der Anbieter, könne mithilfe des Ziehdrahtes ein LWL-Kabel mit bis zu 288 Fasern in das nun als Schutzrohr verwendete Koaxialkabel eingezogen werden. Kostenersparnis durch Nutzung der bestehenden Infrastruktur – so nennt das der Entwickler der neuen Technik.
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