SMI-S Standardisierung: HP-Programm erzeugt Skepsis

Ex-Bluefin regt die Phantasie an, soll noch mehr Unterstützer locken

Der IT-Konzern Hewlett-Packard (HP) hat angekündigt, im Rahmen seines SMI-S-Programms noch mehr Unternehmen verpflichten zu wollen. Bislang ist von Begeisterung für den ehemals “Bluefin” genannten Speicherverwaltungsstandard wenig zu sehen, sagen Branchenkenner in den USA. Doch die Ratifizierung steht vor der Tür und der Storage Networking Industry Association (SNIA) bleibt nicht mehr viel Zeit, den Standard auf breitere Füße zu stellen und im September zu ratifizieren.
Nahezu 40 Prozent der Speicherwelt sollen Ende nächsten Jahres beispielsweise schon SMI-S im Programm haben, wünscht sich der Industrieverband, der maßgeblich von den Großen der Branche wie EMC und Veritas bestimmt wird. Und aus diesen Kreisen kommt nun auch Kritik an der HP-Variante, den Weg zur Standardisierung zu gehen.

“Warum”, fragt EMC-Manager Larry Krantz, “musste außerhalb der SNIA ein eigenes Programm gestartet werden? Entwickler aller großen Unternehmen arbeiten bereits nebeneinander in den SMI-Labors. Hier kann man wesentlich mehr Kräfte auf die Entwicklung werfen.” Krantz äußert offen gegenüber dem US-Medium ‘Byte and Switch’ die Vermutung, bei dem HP-Vorstoß handle es sich lediglich um einen Marketing-Gag.

Dennoch: AppliQ, BMC, CA, Creek Path, Storability und Veritas haben bereits schon bei HP unterschrieben. Außerdem kann das Unternehmen mit dem industrieweit ersten entsprechenden Designer-Programm aufwarten. Hier soll vor allem der Migrations-Fall geprobt werden. HP schwört auf die eigene Linie: Die Kunden, so heißt es, hätten wiederholt um die Lösung spezifischer Probleme ersucht. HP sei also gezwungen gewesen, schnellere und eigene Wege zu gehen. Die sollen aber wieder in die SNIA-Arbeit einfließen – schließlich soll der Speichernetz-Verwaltungsstandard ja industrieweit gelten.

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