Computer Associates macht sich selbst Mut – aber nicht unbedingt dem Rest der Branche. Auf der Hausmesse CA World in Las Vegas stellte Chairman und CEO Sanjay Kumar neue Management-Produkte vor, mit denen er die Lösungspartner zu überzeugen glaubt. Sie sollen so schneller das gesamte CA-Portfolio ins Programm nehmen, also Storage, Sicherheit und Application Modeling. Gleichzeitig sagte der CA-Chef, er erwarte eine weitere Konsolidierung in der IT-Industrie. Das Schlimmste ist seiner Meinung nach noch längst nicht überstanden.
Als wichtigstes Produkt von CA galt in Las Vegas das Asset Management oder Business Mapping, das derzeit noch unter dem Namen ‘Sonar’ läuft. Damit sollen IT-Ressourcen in Unternehmen und Organisationen erkannt, katalogisiert und somit einer effizienteren Auslastung zugeführt werden können.
Das alles zu einem Zweck: Die CA-Partner sollen so ab dem Herbst in die Lage versetzt werden, Informationstechnologie ‘on demand’ bereitzustellen, so wie es sich CA eben vorstellt. Mit Preisen oder gar Vertriebsstrukturen wollte Kumar allerdings noch nicht herausrücken.
Sein CIO Mark Barrenechea wies statt dessen darauf hin, dass Sonar die aufgeführten Ressourcen auch einzelnen Business-Prozessen zuweisen könne, die sie derzeit unterstützen. Hier sehe CA großes Potenzial, weil nach wie vor Server durchschnittlich nur zu 10 bis 25 Prozent ausgelastet seien, und auch Speicher würden nach neuesten Untersuchungen nur zu 25 bis 35 Prozent genutzt.
Außerdem stellte CA seinen E-Trust Vulnerability Manager vor, der Schwachstellen analysieren und in ihrer Dringlichkeit bewerten soll. Sowohl für den Server- als auch für den Desktop-Einsatz soll dieses Produkt auf den Markt kommen. Dabei beschränke sich CA nicht auf eigene Produkte sondern versuche, die gesamte installierte Infrastruktur zu betrachten. Ein solch integrativer Ansatz sei der Schlüssel für künftigen Erfolg zu Kumar. Die Industrie müsse weitaus mehr Integration betreiben, forderte er.
Während sich CA auf sein Sonar-Release vorbereitet, das für das laufende Halbjahr versprochen wird, äußerte sich Sanjay Kumar äußerst pessimistisch zu den Aussichten vor allem mittelgroßer IT-Unternehmen. Für sie sei es besonders schwer zu überleben. “Es wird noch weitere Konsolidierungswellen geben, und zwar noch größere als wir sie bisher gesehen haben”, sagte Kumar in seiner Eröffnungsrede. Während es die großen in der Industrie leichter hätten, könnten auch die kleinen, hochspezialisierten Anbieter in ihrer Nische zurechtkommen. Die mittelgroßen würden dazwischen zerrieben.
Schließlich appellierte der CA-Boss auch noch an die gesamte Branche, an einem schnellen Ende des Linux-Lizenzstreits von SCO mitzuwirken. Auch wenn die Kunden nicht sonderlich beunruhigt schienen, sei es Aufgabe der gesamten Industrie, solche Probleme zu lösen, um sich voll und ganz auf die Probleme der Kunden konzentrieren zu können.
CAa unterstütze die Linux-Bewegung, ergänzte Barrenechea. Open Source werde nicht einfach wieder verschwinden, sondern zeichne sich durch große Beständigkeit aus. “Noch im vergangenen Jahr haben wir über Linux geredet, heute zeigen wir erste Produkte”, lobte Kumar sein Unternehmen. Mit seinen rund 1200 Produkten unterstützt CA IBMs MVS Mainframe, Windows-Plattformen sowie Linux.
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