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Fujitsu bricht Preiskrieg bei 10GigE vom Zaun

Der japanische Technikkonzern Fujitsu hat nach der Vorstellung eines neuen 10GigE-Switches den Preiskrieg eröffnet: Mit beachtlichen und unerreichten 200 Dollar je Port Listenpreis. Schließlich kostet vergleichbare Technik aus dem Hause Cisco, Extreme, Force 10, Foundry oder Riverstone immer noch 6300 bis hinauf zu 50.000 Dollar je Port. Doch die Layer-3-Verfügbarkeit des Switches scheint eher theoretischer Natur zu sein, meinen die ersten Kritiker.

Das Produkt mit der Vorab-Bezeichnung MB87Q3050 sei mit 12 Ports in einem Gerät auch noch bei der Portdichte unerreicht, heißt es. Die Testläufe auf der Konferenz Networld & Interop in Tokio haben aber ergeben, so wissen US-Medien, dass einerseits die optischen Komponenten bei der Bepreisung nicht angeführt seien. Bis zu 5 Dollar sind hier zu veranschlagen.

Außerdem biegt Marketing-Manager Marwan Majid von Fujitsu ab: Der Switch wende sich gar nicht vordringlich an die Langstreckenverbindungs-Welten oder Layer-3-Bedürfnisse. Vielmehr würde der Switch am besten für Maschine-zu-Maschine-Kommunikation eingesetzt.

Allerdings verfüge das Produkt über IP-Fähigkeit und sei vor allem im Speicherbereich denkbar. Schließlich, so sein Argument, habe Fujitsu es geschafft, die Latenzzeit auf 450 Nanosekunden zu drücken, Quality-of-Service und Virtual-LAN-Funktionalitäten seien ebenfalls an Bord. Von einem billigen Layer-2-Switch im übertragenen Sinne sei der MB87Q3050 also weit entfernt.

Majid weist ferner darauf hin, dass dies bei weitem nicht die letzte 10GigE-Ankündigung von Fujitsu in diesem Jahr sei, da die Nachfrage sich ändern werde. Zu tun bleibt hier schließlich vor allem an den Fähigkeiten des Silizium, die derzeit auch die schnellsten Switches bremsen. Wie die meisten heute verfügbaren 10GigE-Produkte, verlangsamt der Switch den Datenstrom notwendigerweise, spaltet ihn aus technischen Gründen auf und leitet ihn in langsamere Bahnen. Das hat den Grund, dass die meisten Logic Circuits noch nichts mit 10GigE anzufangen wissen. Hier steht noch Innovation aus, an der sich Fujitsu aktiv beteiligen möchte.

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Silicon-Redaktion

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