HP beißt sich an Software und Services fest

Auffallender Wandel sollte IBM zu denken geben

Die “Adaptive Enterprise”-Vision von Hewlett-Packard (HP) entpuppt sich immer mehr als echter Strategie-Wechsel. In einem Gespräch mit silicon.de kristallisierte sich heraus, dass Software und Services aus einer Hand die Zukunft in der Speicherwelt für das Unternehmen bedeuten werden.

“Bei der Hardware sind wir alle fast gleich auf”, so Johannes Schröder, Produkt Manager Storage bei der Enterprise Storage Division von HP. Die Zeiten, in denen man dem Kunden Hardware vor die Tür stellen konnte mit dem Satz “Mach mal!” seien schon lange vorbei. Und, die Anwender bräuchten kompetente Partner an ihrer Seite, die bestehende und zukünftige Investitionen schützten.

Deshalb habe man eine Reihe von Software und Services ins Portfolio mit aufgenommen. In einem White Paper des Unternehmens heißt es daher auch, HP wolle den Bereich Planung, Aufbau, Management oder Erneuerung der Storage-Umgebung des Kunden ausbauen.

Um das zu realisieren lockt der Anbieter zum einen mit einer Pay-per-Use-Lösung. Sie ist ein Abrechnungssystem, das dem Kunden erlaubt, Speichergeräte zu kaufen, aber nur für benutzte Kapazitäten zu bezahlen. “Das ist für Projekte interessant. Während der Laufzeit brauche ich soundso viel Speicherplatz. Nach Beendigung des Projekts entfällt der Rechnungsposten wieder, weil die Kapazitäten nicht mehr benötigt werden”, erklärt Schröder.

Das Pay-per-Use-Konzept (PPU) ist aber nicht zu verwechseln mit On-Demand-Lösungen. “Dort allerdings kauft der Kunde Speicherplatz, wenn es nötig wird. Den hat er dann aber auch dauerhaft”, so Schröder Der Autokonzern BMW beispielweise nutze diese On-Demand-Variante. PPU ist konzipiert für die Disc Arrays StorageWorks XP 128 und 1024 und verwendet eigens entwickelte Messtechniken, um die tatsächliche Auslastung festzustellen.

Nicht minder intensiv als für die Software-Lösung rührt HP für seine neuen Services die Werbetrommel. Alle Angebote sind auf eine effektive und robuste Speicherumgebung ausgerichtet. Den Disaster Tolerant Management Service beispielsweise können Kunden nutzen, “die weder Platz noch Zeit für die Unterhaltung eines zweiten redundante Datenzentrums haben”, definiert der ehemalige Compaq-Mann die potenzielle Klientel.

Eine andere Service-Leistung Storage Optimization Assessment Service. Da es in der Vergangenheit viele Meldungen darüber gab, dass in manch angeblich ausreichend verwalteten Unternehmen teure und wichtige Speicheressourcen, weil im Wirrwarr des Speichernetzes unentdeckt, brach liegen, will HP sich als Retter der ungenutzten Kapazitäten und Storage-Budgets aufstellen. Der Services analysiert die heterogene Speicherumgebung, ermittelt Schwachstellen und optimiert daraufhin die Storage-Infrastruktur.

Und die Konkurrenz? “EMC ist sicherlich ein Wettbewerber. Aber mehr noch IBM”, erklärt sich Schröder. Selbstbewusst fügt er aber an, dass IBM noch kein Allrounder sei, so wie sich HP inzwischen etabliert habe. Auch wenn die Aussage stimmt, muss sich HP in Acht nehmen. Die benannten Rivalen sind keine kleinen Fische im Konkurrenz-Becken, im Gegenteil.

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