Dutzende von freiwilligen WiFi-Spionen nehmen derzeit im Rahmen der dritten “World Wide War Drive” (WWWD) die Hotspots und WLAN-Access-Points in sämtlichen US-Metropolen ganz genau unter die Lupe. Ziel dieser Aufklärungskampagne ist es, die Nutzer von WLAN-Netzen aufzurütteln und das Sicherheitsbewusstsein beim Datenaustausch innerhalb von solchen Netzwerken zu erhöhen.
Das WWWD wird in diesem Sommer bereits zum dritten Mal von einer unabhängigen Gruppe von Security-Spezialisten und Wireless-Enthusiasten organisiert. Bei der ersten WWWD-Veranstaltung im Jahr 2002 wurden rund 10.000 Hotspots abgehorcht. Bei der zweiten Unternehmung konnten sich die Kundschafter sogar schon Zugang zu 25.000 Access-Points verschaffen. Bei dem diesjährigen WWWD wird aufgrund der Aktualität des Themas und der größeren Teilnehmerzahl eine noch viel höhere Ziffer erwartet.
Die freiwilligen Analysten loggen sich während ihres Streifzugs meistens mit ihrer privaten Ausrüstung an öffentlichen Hotspots ein und testen, indem sie gezielt versuchen die Aktivitäten anderer WiFi-Nutzer abhören, ob die Access-Points sicher sind oder nicht. Was sie dabei aufdecken klingt wie das Nirwana für Hacker: Oft gelangen sie problemlos an detaillierte persönliche Informationen, wie User- und File-Namen oder Passwörter.
Frank Keeny, einer der Gründer dieses Wireless-Streifzugs, erklärt: “Wir sind nur an der Technologie interessiert und daran, dass sie sicherer wird. Wir wollen zeigen, wie viele Netzwerke für jedermann weit offen stehen. Dabei verschaffen wir uns keinen Zugriff zu den Daten, wir loggen uns nur kurz ein, dann fahren wir mit unseren Ermittlungen fort, das reicht als Beweis.”
Nach einer aktuellen Studie der Marktforscher von Jupiter Research haben derzeit immer noch lediglich die Hälfte aller Unternehmen, die mit einem Wireless LAN arbeiten, ausreichende Schutzmaßnahmen eingerichtet. Davon verlassen sich viele auf Systeme, die von Sicherheitsexperten ausdrücklich als mangelhaft für den Sicherheitsbedarf in Firmen bewertet wurden.
Bis zum 5. Juli soll der Streifzug abgeschlossen sein. Dann treffen sich die WiFi-Jäger, um Erfahrungen auszutauschen, die dann später von den Organisatoren der Veranstaltung zu einer statistischen Analyse zusammengefasst werden. Das Ergebnis soll dann vom Initiator Chris Hurley bei einer Präsentation auf dem diesjährigen Hacker-Kongress “DefCon 11” vorgestellt werden.
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