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Deutsche Chefs sparen lieber an der TK-Anlage als am Personal

Um Kosten zu senken, gehen nicht alle Firmenchefs in Deutschland sofort mit dem Rotstift über die Angestelltenliste. Viele machen sich zunächst Gedanken über die Einsparmöglichkeiten im Bereich der TK-Anlage. Gemäß einer aktuellen Studie von Benchmark Research hat ein Viertel der deutschen Unternehmen im Feld der Telekommunikation und Telefonie (24 Prozent) im letzen Jahr die Kosten gesenkt. Immerhin 72 Prozent planen Kostensenkungen auch für das nächste Jahr.

Einsparungen in diesem Bereich lagen der Erhebung zufolge damit noch vor Kostenreduzierungen bei der IT mit 21 Prozent und dem Personalabbau mit 18 Prozent. Auch in den kommenden zwölf Monaten planen 20 Prozent der deutschen Unternehmen, im Telefonie-Bereich Einsparungen vorzunehmen.

Verständlich wird diese Sparmaßnahme auch in Hinblick auf ein weiteres Ergebnis der Studie, die der TK-Netzausrüster Avaya in Auftrag gab: In Deutschland ist für 63 Prozent der Angestellten das Telefon immer noch das wichtigste Kommunikationsmittel, vor Mail mit 17 Prozent und Fax mit 13 Prozent. Kein Wunder also, dass sich Unternehmen stark auf diesen Bereich konzentrieren, wenn es um Einsparpotenziale geht.

“Die Studie bestätigt unsere Einschätzung, dass Telefoniesysteme für Unternehmen ein wichtiger Hebel für Kosteneinsparungen sind. Allerdings zahlen sich kurzfristige Maßnahmen, wie das Gesprächsaufkommen zu reduzieren oder Anrufe ins Ausland zu reglementieren, langfristig nicht aus. Bei der Kostenreduzierung ist die Investition in IP-Telefonie mit einem sicheren ROI oft die bessere Wahl. So erwirtschaftete die FIFA mit dem konvergenten Netzwerk bei der Fußballweltmeisterschaft in Japan und Südkorea innerhalb eines Monats Einsparungen von über 200.000 Dollar bei Telefon- und Netzwerkkosten”, erläutert Patrick Lelorieux, Regional President EMEA bei Avaya.

Caroline Bryan von Datamonitor kommentiert: “Die in der Öffentlichkeit viel diskutierten operationalen Kosten eines konvergenten Netzes sind eindeutig niedriger als die Kosten herkömmlicher getrennter Sprach- und Datennetze, allerdings sind hier die Anschaffungskosten höher. Das konvergente System wird zu einer ernst zu nehmenden Alternative durch die Tatsache, dass auf Dauer nur ein Netz verwaltet werden muss, was Wartungs- und Administrationskosten sowie die Zeit für den Support reduziert.”

In Großbritannien und Deutschland hat im europäischen Vergleich die Mehrzahl der Unternehmen Sparmaßnahmen durchgeführt: zwei Drittel der britischen und drei Viertel der deutschen Unternehmen. Im Vergleich dazu waren es 50 Prozent in Frankreich und nur 40 Prozent der Firmen in Italien.

Die Senkung der Telefonkosten stand für 45 Prozent der Unternehmen in Italien im Vordergrund. 36 Prozent der französischen und nahezu ein Viertel der britischen und deutschen Firmen schlugen ebenfalls diesen Weg ein.

Silicon-Redaktion

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