Junge Hüpfer wollen Cisco und Juniper das Wasser abgraben

Carrier sollen sich an neue Namen gewöhnen

Procket Networks und Caspian Networks kratzen an der Marktdominanz von Cisco und Juniper auf dem Router-Sektor. Beide Hersteller haben jetzt ihre Core-Routing-Lösungen vorgestellt.

Procket wartet mit einer Pro/8000er-Serie auf, deren Familienmitglieder Pro/8801 und Pro/8812 nun ausgeliefert werden. Der Pro/8801 verfügt über eine Kapazität von 80 GBit/s und unterstützt bis zu 40 Highspeed-Schnittstellen, zu denen OC-3c, -12c, -48c, -192c, Gigabit-Ethernet und 10-GigE zählen. Der Pro/8812 schafft gar kapazitätsstarke 960 GBit/s und 1,2 Milliarden Pakete pro Sekunde mit einem 40 GBit/s-Prozessor.

Für Anwender, die Ciscos und Junipers Software für überholt halten und nicht das x-te Upgrade aufspielen wollen, so die Newcomer, wirbt Procket mit seiner Pro/1-Service-Environment-Software. Sie ist voll modular aufgebaut, plattformunabhängig und integriert eine Reihe von automatischen Prozessen wie Selbstheilung oder -überwachung. Ferner unterstützt sie alle gängigen Routingprotokolle inklusive MPLS (Multiprotocol Label Switching).

Ähnlich selbstbewusst präsentiert sich der zweite Neuling. Wie Procket hat Caspian in den vergangenen vier Jahren rund 300 Millionen Dollar angehäuft und kann nun seinen “Apeiro Flow-based Router” vorstellen. Das Carrier-Class-Produkt konzentriert sich auf Funktionen wie Quality-of-Service (QoS) mit oder ohne MPLS und skaliert von 120 GBit/s auf 360 GBit/s pro Rack. Der Apeiro unterstützt die Interfaces OC-192c, -48cs und -12cs, Gigabit Ethernet und OC-3c.

Im Vergleich zu ihren Konkurrenten Cisco und Juniper können sich die Funktionen der Procket- und Caspian-Router sehen lassen. Die “alten” Hersteller allerdings haben sich ihren Ruf als zuverlässige Core-Router-Lieferanten lange erarbeitet. Doch auch Juniper wurde anfangs von Cisco nicht ganz ernst genommen. Heute muss sich der Netzwerkriese an dem einstigen Zwerg messen lassen.

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