Flugpassagierdaten bergen Wirtschaftsspionage-Risiko

Die Auswertung von Flugpassagierdaten ermöglicht Wirtschaftspionage. Eine gezielte Abfrage bestimmter Hypothesen und Fragestellungen könnten demnach nicht nur zur Terrorbekämpfung sondern beim Herausfiltern von speziellen Daten beispielsweise auch als Indikator für wirtschaftliche Verhandlungen verwendet werden. Das befürchtet der Geschäftsführer des Würzburger Business Application Research Center (BARC) Carsten Bange.

Zwar betonten die amerikanischen Behörden, es gehe nicht darum, eine Datenbank aufzubauen, sondern “Daten auf dem Hintergrund bestimmter Regeln zur Terrorvermeidung zu analysieren”. Dennoch sieht Bange das Risiko, dass man anhand der Daten auch andere Analysen durchführen könnte. Wie Bange erklärt, könnten beispielsweise Personen, die über ein firmeneigenes Reisebüro buchen, dieser Firma zugeordnet werden. Es wäre denkbar, dass Flüge von Firmenvertretern in ein Embargoland als Indikator für Verhandlungen gewertet werden, warnt Bange.

Seit Anfang März müssen fünf große europäische Luftlinien Deutsche Lufthansa, British Airways, Air France, Iberia und die niederländische KLM dem US-Zoll Online-Zugriff auf ihre Passagierdaten gewähren. Dabei verlangen sie Zugriff auf 40 Datensätze zu denen neben Namen, Geburtsdatum, Anschrift und Telefonnummer des Reisenden auch die Namen seiner Mitreisenden und seines Reisebüros, sowie Reisebüro-Sachbearbeiters gehören. Verweigern sie den Datenzugriff, drohen die US-Behörden mit dem Entzug der Landegenehmigungen.

Silicon-Redaktion

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