Der für Sonntag angekündigte Cracker-Wettbewerb “Defacers Challenge”, bei dem möglichst viele Websites verunstaltet werden sollten, hat tatsächlich stattgefunden. Allerdings hält sich der Schaden in engen Grenzen. Die populärsten Sites, wie etwa die von Amazon oder Yahoo, kamen ungeschoren davon. Nun wird darüber diskutiert, ob Webserver inzwischen tatsächlich besser abgesichert sind, oder aber die Hacker die Lust an den sportlichen Fingerübungen verloren haben.
Jedenfalls kann keine Rede sein von einer “Orgie der digitalen Zerstörung”, wie die bisher unbekannten Aufrufer Ende vergangener Woche angekündigt hatten. Der estnische IT-Dienstleister Zone-H.org hatte im Vorfeld von 20.000 Hacks gesprochen. Einige hundert konnten auf der Website des Unternehmens registriert werden – bis dessen eigene Site zusammenbrach. Roberto Preatoni, Zone-H-Gründer, machte dafür die hohe Zahl der Anfragen verantwortlich. Zusätzlich hätten aber auch Hacker versucht, die Site anzugreifen.
Wenige Minuten nach Beginn des angekündigten Wettbewerbszeitraums waren bereits 500 “Defacements” gemeldet. Dabei handelte es sich ausschließlich um kleinere Sites, die auf schlecht abgesicherten Servern lagen.
Der US-Sicherheitsdienstleister ISS hatte eindringlich vor der drohenden Gefahr gewarnt und sich damit scharfe Kritik beispielsweise vom Konkurrenten Sophos eingehandelt. Erst durch die überzogene Warnung sei die von Unbekannten geplante Aktion weltweit bekannt geworden, so die Argumentation.
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