Zunächst drohte die Initiative an der Länderbürokratie und dem zähen Ringen um Einheit zu scheitern. Doch nun gibt es doch noch eine einheitliche Security-Behörde in Europa: Europäischen Agentur für Netz- und Informationssicherheit (ENISA).
Die Agentur soll als Fachzentrum dienen, bei dem sowohl die Mitgliedstaaten als auch die EU-Organe Rat in Fragen der Netzsicherheit einholen können. Eine gewisse Art von Führung dürfte, wie in solchen Fällen üblich, in den Händen der wirtschaftlich stärksten Nationen liegen, Deutschland und Frankreich.
Mit der Einrichtung soll die EU eine länderübergreifende Zusammenarbeit bei Web-Sicherheit gewährleisten. In der ENISA sollen europaweit Daten über IT-Vorfälle und weitere “für die Informationssicherheit relevante Informationen” gesammelt und ausgewertet werden. Eine genauere Angabe, welche Daten das sind, gibt es bislang nicht, jedoch sitzen die Datenschützer bereits in den Startlöchern. EU-Kommissar Erkki Liikanen will dies: “Diese Zusammenarbeit ist eine wesentliche Voraussetzung für störungsfrei funktionierende Netze und Informationssysteme in Europa.”
Innenminister Schily wird schon etwas deutlicher. Die Agentur soll seiner Ansicht nach eine wichtige Rolle für die Sicherheit der europäischen digitalen Wirtschaft und die Entwicklung der Informationsgesellschaft insgesamt spielen. Sie soll zudem die Behörden der Mitgliedstaaten unterstützen, insbesondere deren “Computer-Notfallteams für Rechnersicherheit” immer auf dem neuesten Stand zu halten.
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