Südkorea: Militärs übernehmen IT-Security

In Südkorea hat jetzt das Militär umfangreiche Maßnahmen eingeleitet, um die Informationssysteme des Landes gegen den kommunistischen Nachbarn im Norden zu sichern. Der für Verteidigung und E-Security zuständige General Song Young-Keun warnte nach einem Bericht des US-Nachrichtensenders CNN auch davor, dass Nordkorea Jahr für Jahr rund 100 Computerspezialisten ausbilde, die sich als Hacker betätigen sollten.

Nach Angaben des Militärs werden derzeit die Investitionen für IT-Sicherheit und Abwehrstrategien gegen Cyberattacken stark ausgeweitet. Für eine bessere Absicherung des Landes und seiner Wirtschaft sei das Verteidigungsministerium aber auf die Hilfe von Unternehmen und privaten Forschungseinrichtungen angewiesen, so Young-Keun.

Südkorea ist wegen seiner besonders guten Vernetzung auch besonders verletzlich. Mehr als zwei Drittel aller Haushalte verfügen über einen Internetzugang, das Land ist im Vergleich mit anderen asiatischen und europäischen Ländern hervorragend mit Breitbandzugängen ausgestattet. Bei den DSL-Anschlüssen ist es weltweit die Nummer eins.

Hier konnte der SQL-Slammer-Wurm vor drei Monaten denn auch die größten wirtschaftlichen Schäden anrichten. Den Unternehmen wurde durch den tagelangen Ausfall vieler Systeme und Dienste schmerzlich bewusst, dass es um ihre IT-Sicherheit wohl nicht zum Besten bestellt ist.

Seitdem das Regime in Pjöngjang im vergangenen Oktober eingeräumt hatte, im Rahmen eines Geheimprogramms an der Urananreicherung zu arbeiten, ist die Situation zwischen den beiden Staaten besonders angespannt. Bisher wurde das völlig verarmte Entwicklungsland allerdings nicht mit Computerattacken in Verbindung gebracht.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

3 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

4 Tagen ago