Der US-Bundesstaat Virginia hat ein Gesetz verabschiedet, wonach Absender unerwünschter Werbemails, kurz Spam, mit einer Gefängnisstrafe rechnen müssen, wenn sie mehr als 10 000 Mails pro Tag nach oder aus Virginia senden.
Bis zu fünf Jahren hinter Gittern erwartet die Mailer in einem solchen Fall. Allerdings gibt es eine Reihe von Schwierigkeiten, die es den potenziell Einsitzenden leicht machen wird zu entwischen. Da wäre einmal das innerstaatliche Problem, denn die Zusammenarbeit zwischen den US-Staaten klappt in der Regel nicht so gut. Dass die Polizei eines Staates einen Festgenommenen ausliefert wird für sehr unwahrscheinlich gehalten.
Außerdem haben viele Staaten bereits eigene Gesetze erlassen, mit unterschiedlichen Ansätzen. Meistens sanktionieren diese Normen nur betrügerische Marketing-Mails wie “Schnell reich werden mit …” oder – was schlimmer ist, aber immerhin geahndet wird – solche mit pornografischen Inhalten.
Außen vor bleiben dabei jedoch die schlichten Werbemails, von denen auch beispielsweise AOL täglich etwa 2 Millionen an seine rund 35 Millionen Kunden schickt. Viele Firmen machen Werbung per Mail, vor allem in den USA existiert diesbezüglich ein riesiger Markt. Dagegen können Empfänger bisher in keinem Staat etwas unternehmen.
Experten glauben ohnehin, dass der Spam-Welle mit Gesetzen nicht beizukommen ist. Es müssten zunächst neue Technologien entwickelt werden, damit die Absender lokalisiert werden könnten, werden einige Fachleute in der New York Times zitiert. Oft scheitern Sanktionierungsversuche nämlich daran, dass man den Spammer nicht dingfest machen kann.
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