Die oppositionelle CSU im Münchner Stadtrat will die Entscheidung für Linux als künftiges Betriebssystem für die Verwaltung noch einmal überprüfen lassen. Stadtrat Robert Brannekämper sagte dem Wirtschaftsmagazin Capital, die Regierung von Oberbayern solle den Beschluss von Ende Mai überprüfen, weil die Kosten im Gegensatz zu dem Angebot von Microsoft um 10 Millionen Euro höher ausfallen würden.
Die deutsche Niederlassung des Softwarekonzerns, außerhalb Münchens angesiedelt, setzt nun offenbar Hoffnungen in die Aktivitäten der CSU. “Wir haben das bessere Angebot abgegeben”, sagte Deutschland-Chef Jürgen Gallmann dem Magazin. Die Entscheidung werde zwar respektiert, könne aber letztlich nicht akzeptiert werden, so Gallmann.
SPD, Grüne und ÖDP hätten sich aus “quasi ideologischen Gründen” für die Open-Source-Lösung entschieden, so ein Microsoft-Sprecher. Vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass die Unternehmenszentrale in Redmond ihre Landesgesellschaften im Wettbewerb mit Angeboten aus dem Linux-Lager mit einem Sonderfonds unterstützen will. Damit sollen Preisabschläge ausgeglichen werden, wenn nur dadurch Microsoft zum Zuge kommen könne.
Eine Entscheidung über die Vergabe eines Auftrags ist in München allerdings noch nicht getroffen worden. Nach Abschluss weiterer Prüfungen zur Migration soll im kommenden Frühjahr über einen oder mehrere Aufträge zur Umsetzung der Pläne beraten werden.
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