Mobilfunkanbieter blinzeln in die Zukunft
Messe sammelt Visionäre und Romantiker
Haptik, in der IT oft gebraucht als die Wissenschaft rund um die menschlichen Verträglichkeiten bei der Mensch-Maschine-Kommunikation, hat Zukunftspotential. Vor allem für Handys der dritten Generation spielen Systeme, die alle fünf menschlichen Sinne ansprechen, eine entscheidende Schlüsselrolle. Auf der Messe Eurohaptics 2003 in Dublin werden jetzt Konzepte dazu geschmiedet.
Neben berührungsempfindlichen Systemen werden dort beispielsweise auch Techniken vorgestellt, über die Internet-Nutzer Düfte oder Geschmackseindrücke wahrnehmen können. Solche aufwändigen Spielereien werden jedoch kaum vor dem Jahr 2008 auf den Markt kommen, zitiert Reuters die entsprechenden Visionäre. Einfachere Haptik-Funktionen werden dagegen schon heute in der Spielindustrie eingesetzt, vor allem bei Simulationseffekten in Computerspiele, die in Form von Vibrationen über den Control-Pad übertragen werden.
Aber auch der Vibrationsalarm bei Mobiltelefonen zählt schon zu dieser Kategorie. Bei Handy-Haptics übertragen die Entwickler die Technologie lediglich in ein kleineres Format. Für die Verwirklichung in naher Zukunft schweben den Forschern weitere Tastsinn-simulierende Funktionen vor. Durch unterschiedliche Frequenzen könnten somit Sinneswahrnehmungen von der Stärke eines kräftigen Handschlags bis hin zu einem leichten Kitzeln übertragen werden. Die konkreten Anwendungen sind freilich noch weiter entfernt vom heute als die technische Umsetzung.
Fast alle führenden Hersteller suchen nach neuen Möglichkeiten um sich Haptics als Alleinstellungsmerkmal dienlich zu machen und suchen entsprechende Verbündete. Nach Angaben von Dean Chang, technischer Direktor des kalifornischen Haptics-Entwicklers “Immension” befinden sich führende Mobilfunkanbieter aus aller Welt schon länger in ersten Verhandlungen über Partnerschaften mit dem Unternehmen. Chang deutete an, dass bereits im Herbst dieses Jahres erste Verträge über die Integration von Immensions Haptics-Technologie in Handys unterschrieben sein könnte.